Alkohol!

Alkohol

Manche Menschen können nicht ohne! Sei es beim Essen, auf Partys, Disco, Fußballspiele, Geburtstagsfeiern oder Konzerte und mehrtägige Festivals. Ich trinke selber Alkohol aber schon auf meinem ersten Metalkonzert habe ich mich über die besoffenen Leute gewundert die voll im Foyer lagen und von der teuer bezahlten Hauptband nichts mitbekommen haben. Ich bin auch Biertrinker aus Leidenschaft der auch gerne mal viele verschiedene Sorten probiert und nicht jeden Tag nur dasselbe (wie langweilig) trinkt. O.k.! Jeden Tag trinke ich nicht, ihr wisst wie es gemeint ist, aber die Verherrlichung des Alkohols im Metal und bei Metalveranstaltungen ist mir schon immer sehr suspekt gewesen. Dabei finde ich das Image von Tankard und anderen lustig und das so sogenannte Biertrinken auf der Bühne von Joey de Mayonaise peinlich! Du sollst das Bier trinken und es nicht verschütten – Poser! Viele Musiker haben oder hatten Alkoholprobleme und viele wie Jeff Hannemann sind sicherlich auch an den Folgen oder Nebenwirkungen ihrer Sucht gestorben. Die Berufsmusiker müssen fit sein und können nicht dauernd besoffen mit Kater auf Tour gehen. Bei dem einen oder anderen ist es dann früher oder später mit dem Rockstar-Dasein vorbei.

Sicherlich kann man als Fan gut angeheitert auf diversen Festivals, Konzerten seinen Spaß haben, aber wenn man am Ende bzw. am nächsten Tag nichts mehr von der Show, der Band, der Setlist oder vielleicht nicht mal mehr, wer überhaupt gespielt hat, ist das schon mehr als dämlich und für mich einfach Mittel zum Zweck. Dann kann ich auch Campen gehen und da Metal hören mit Freunden und mich volllaufen lassen. Ich weiß noch wie es war, als ich junger Hüpfer bei „Rock am Ring“ war und diverse Gestalten nahezu Stolz meinten, sie hätten kaum eine Band in den drei Tagen gesehen (es war der letzte Tag) und lieber auf dem Campingplatz sitzend gesoffen. Nun gut, wer es sich leisten kann und die Bands nicht mag… so etwas habe ich noch nie verstanden. Kann man auch ohne Alkohol Spaß haben? Ja klar! Vielleicht nicht so viel bei Onkel Tom, aber es geht. Man hat den Kopf frei, keinen Kater am nächsten Morgen und weiß noch was diverse Spezialisten für ’nen Mist geredet oder gemacht haben. Eventuell hat man gar auch das ganze Konzert mit allen Sinnen erlebt und verinnerlicht. Ich war ja immer sehr skeptisch wenn ich auf Konzerten war wo es Tofuwurst gab und Straight Edge / Vegane Bands spielten. Aber das ist sicherlich auch eine gute Entscheidung für lange Tourneen als Musiker. Richtige Profis die einen oder mehrere Monate bzw. fast ein Jahr auf Tournee sind, müssen fit sein, auch kleinere Bands mit Einzelgigs sind oft erfahren genug, um nicht voll auf die Bühne zu stolpern oder nach dem Gig dem Veranstalter und den anderen Bands das Bier weg zu saufen. Meist sind es die Combos die alle Schaltjahre mal ’nen Gig haben, der nicht auf einer Party bei Freunden ist und dann noch dem halben Freundeskreis das Bier raus schmuggeln. Die Verherrlichung des Suffs und der dadurch teils verdeckte Alkoholismus, auch in den Medien und Metalmagazinen nervte mich schon vor Jahren! Aber es gibt glücklicherweise auch genügend Leute, die fahren müssen und nicht im Auto pennen wollen oder das Risiko eingehen den Lappen zu verlieren.

Im Endeffekt ist alles sicherlich Ansichtssache und Auslegungssache. Aber ich kam mir in meinem Leben schon mehrfach wie ein Alien vor, wenn mich Leute auf Partys auf denen es „Freibier“ gab ansprachen: „Wie, du musst nicht fahren und trinkst nicht?“ Antwort: „Hab da heute keine Lust zu“. Das war etwas total unverständliches für diese Menschen. „Es ist doch umsonst!“, alles klar, oder? Einige Menschen brauchen aber den Alk egal in welcher Form, um mal ein paar Sätze über die Lippen zu bringen. Wenn man das Zeug jedoch immer braucht und jedes Wochenende kistenweise vernichtet und noch Stolz drauf ist, hat man sicherlich ein Problem und nicht der seltsame Vogel der nichts trinkt.
Fazit: Ich gehe lieber auf Konzerte als auf dem Parkplatz permanent saufend am Kofferraum zu stehen und zu meckern wie scheiße die Bands doch sind und wie teuer das Bier doch ist. Denn wie sagte mir ein Freund irgendwann mal ganz trocken: Das sind aber seltsame Metalfans, oder? Wie wahr! Prost!

"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)