ENDSEEKER- Listening Session, Chamäleon Studio

Endseeker

ENDSEEKER, das ist Death Metal schwedischer Bauart aus Hamburg. Für das Quintett aus der Hansestadt geht es seit der Gründung vor fünf Jahren nur nach oben. Nach einer EP und der Debüt CD bei FDA Records erfolgte nun der Wechsel zu Metal Blade. Das ist schon eine Hausnummer und sicherlich keine Verschlechterung der Rahmenbedingungen. Live holte sich die Band in der Zwischenzeit bei zahlreichen Konzerten und Festivals die nötige Fronterfahrung, um das nächste Langeisen in den ehrwürdigen Chameleon Studios in Hamburg ein zu trümmern.

Und wie auch schon bei Vorgänger Album „Flesh Hammer Prophecy“ gibt es auch heute wieder eine Listening Session mit Band sowie dem Mann an den Reglern, Eike Freese. Dem einen oder anderen auch als Frontmann von DARK AGE sicher noch bekannt. Nach einem kurzen Hallo und einem Begrüßungsbier geht es dann auch schon ab ins Studio, wo  die Kappelle und wir Medienvertreter es uns sich gemütlich machenDie neue ENDSEEKER Scheibe wird „The Harvest“ heißen und am 13.09.2019 erscheinen. Insgesamt sind 9 Titel mit einer Laufzeit von 43 Minuten enthalten. Vorab wird noch eine limitierte 7″ veröffentlicht mit einer Cover Version auf der B-Seite. Diese wird aber auch als Bonus auf der Digi – Version der CD sein. Dabei handelt es sich um „Symphony Of Destruction“ von MEGADETH. Das wurde zwar schon das ein oder andere Mal neu interpretiert, unter anderem von ARCH ENEMY, aber ENDSEEKER verstehen es der Nummer den nötigen Drive und eben diesen eigene Stempel zu verpassen. Das Gitarrensolo am Ende des Songs wurde übrigens von Mika Lagren (GRAVE) eingespielt. Im Original hat dieses Solo Flitzefinger Marty Friedman bei MEGADETH gezockt, und Gerüchten zufolge haben nicht nur die beiden ENDSEEKER Gitarristen vor diesem Solo kapituliert, auch Herr Lagren soll damit so seine Probleme gehabt haben….Starten wird „The Harvest“ aber mit dem Song „Parasite“. Ein ziemlich grober Knüppel der mit dem Geräusch einer durchladenden Shotgun beginnt, mit Blastbeat startet und den Fuss auch mächtig auf dem Gaspedal lässt. Gitarrist Jury sagte im Nachgang dass die Band bewusst einen anderen Start wie auf „Flesh Hammer Prophecy“ vorlegen wollte. Dieses fing mit einem Intro an, dass später in dem Song „Possessed By The Flame“ wieder auftauchte. Der nächste Track „Pulse“ geht in die gleiche Richtung, allerdings wird hier in der Mitte etwas das Tempo gedrosselt, um am Schluss wieder die grobe Kelle auszupacken.

Das darauf folgende „Cure“ bleibt dann im Midtempo Bereich, kommt sehr rockig daher und ist so etwas wie die Verbeugung vor einem Album wie „Wolverine Blues“. Lied Nummer 4 bekommen wir dann nicht nur auf die Ohren sondern auch auf die Augen. Zu „Spiritual Euphoria“ gibt es auch ein Video! Dies wird auch der Song sein, der als Single vorab veröffentlicht wird (siehe oben). Und das nicht ohne Grund, vereint dieser doch all Facetten die ENDSEEKER ausmachen. Eingängiger Death Metal in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit starken Riffs und Ohrwurm Melodien. Das Video kann ebenfalls überzeugen, auch wenn es noch nicht zu 100% fertig ist. Es ist zwar eher schlicht, lebt aber von dem Gesichtsfasching von Frontmann Lenny. Würde ich den nicht kennen, hätte ich ihm einen Arztbesuch empfohlen.Weiter geht es auf dem Album mit „Whores Of War“, auch hier bleibt die Band eher im mittleren Tempo, bevor der Titeltrack „The Harvest“ kommt.“The Harvest“ wie auch das nachfolgende „Epitome Of Decadence“ bestechen durch einen guten Mix aus griffigen Kompositionen, Tempovariationen und der nötigen Aggressivität. Den Abschluss bestreiten dann „Immortalized“ und „Vicious Devourer“, zwei Mega Bretter mit verdammt viel Groove und einem für Death Metal Verhältnisse unfassbar eingängigen Refrain. Zusammenfassend kann ich sagen dass ENDSEEKER mit „The Harvest“ einen Schritt in die richtige Richtung machen. Es ist definitiv eine Weiterentwicklung zu erkennen, ohne dass die Kapelle ihre Tugenden und/oder ihre Herkunft vergisst. Dir Songs auf „The Harvest“ wirken etwas ausgewogener und ausgefeilter wie noch auf dem Vorgänger. Auch der Gesang von Frontmann Lenny wirkt etwas variantenreicher, und Gitarrist Ben hat bei einem Song ein paar Backing Vocals dazu gesteuert. „The Harvest“ ist eine sehr gute Platte geworden, rund in allen Belangen und mit genügend Abwechslung. Dem nächsten Death Metal Kracher aus dem Hause ENDSEEKER steht nichts mehr im Wege!

Not everyone likes Metal - Fuck them!!!