Pertness – Power Metal aus der „keltischen Schweiz“

Pertness

Die Schweizer Metal-Szene ist eine kleine, aber feine und bietet stilistisch eigentlich jeher die gesamte Bandbreite unserer Musik. Neben Emerald sind PERTNESS seit vielen Jahren eine Band im Bereich des melodischen Power Metal. Das Besondere sind die keltischen Folkeinflüsse und der Hang thrashige Elemente in die Songs einfließen zu lassen.  Die Veröffentlichung ihrer vierten Scheibe „Metamorphosis“ liegt nun einige Wochen zurück und ein Auftritt im pfälzischen Konken steht im März vor der Tür. Grund genug bei  Gitarrist Tom mal genauer nach dem Stand der Dinge im Lager von PERTNESS nachzufragen.

Tom, wie verbringt ein Schweizer Schwermetaller denn die Weihnachtsfeiertage?

Hmm nicht sonderlich schwermetallisch. Bei diesem schönen Wetter sind wir (Tom S. & Tom Z.) beinahe täglich auf den Skiern mit unseren Familien. Hier können wir den „Alltagsstress“ ganz gut vergessen. Überhaupt verbringen wir während den Festtagen viel Zeit mit unseren Familien.

Zwischen „Frozen Time“ und der Veröffentlichung von „Metamorphosis“ liegen sechs Jahre. Gibt es Gründe für diese relativ lange Zeitspanne oder trifft es das Klischee, dass die Schweizer eben sehr gründlich arbeiten, aber dafür Zeit brauchen?

Tom S. und ich sind in dieser Zeit beide Vater geworden. Dies hat uns musikalisch etwas ausgebremst, dafür haben wir nun 4 kleine, neue Fans die mächtig viel Freude an unserer Musik haben. Außerdem haben wir mit „Frozen Time“ viele Live Shows gespielt und somit erst etwas später mit dem Songwriting für das neue Album begonnen. Ebenso hat uns Chris an den Drums aus zeitlichen Gründen leider verlassen. Obwohl wir mit Toby sehr schnell einen würdigen Ersatz gefunden haben, ist auch hier wieder ein halbes Jahr verstrichen usw.

Euer Stil ist klingt sehr eigen und ich kenne eigentlich keine Band, die sich so anhört wie ihr.  Wie kam es zu der Idee, die oben genannten Stilrichtungen miteinander zu kombinieren?

Im Ursprung sind wie eine klassische Metalband. Wir haben uns nie Gedanken gemacht, wie unsere Musik tönen soll, sondern einfach Songs geschrieben die uns Spaß machen. Am Anfang hat uns sicher die deutsche Metalszene stark beeinflusst. Mit der Zeit haben sich aber auch unsere musikalischen Vorlieben etwas geändert und so haben sich Folk-, Thrash- und Death– Elemente in unsere Songs eingeschlichen. Dies wurde uns erst so richtig bei den Reviews zum Album „Frozen Time“ bewusst, da uns die Journalisten in keine Schublade mehr stecken konnten. So kam es, dass ein englischer Journalist unseren Sound als „Swiss Highland Metal“ bezeichnet hat, da wir ja aus den Schweizer Bergen kommen. Zuerst waren wir über dieses Klischee „Swiss Highland Metal“ nicht sonderlich glücklich, durften uns jedoch eingestehen, dass wir es wohl tatsächlich geschafft haben, unseren eigenen Style gefunden zu haben. Darauf sind wir mittlerweile natürlich auch etwas Stolz.

Was auf „Metamorphosis“ auffällt ist die Tatsache, dass ihr im Vergleich zu „Frozen Time“ am Härtegrad geschraubt habt.  Das neue Album wirkt noch entschlossener und kraftvoller. Wie siehst du das?

Aus meiner Sicht nicht zwingend. Wir haben Songs die wieder etwas mehr zurück zu den Wurzeln gehen wie „Fortress“, „Waves of Pain“ oder auch „Metamorphosis“, daneben aber auch Songs wie „I’m a Slave“, „Firestorm“ oder „Words of Lies“ die klare Thrash-Tendenzen aufweisen. Im Großen und Ganzen sehe ich das neue Album als kompaktes Pertness Album im Jahr 2018.

Eine gewisse Bandbreite, was die Songs angeht, ist trotz des stilistischen Korsetts bei euch vorhanden. Mir gefallen besonders der melodische Smasher „Words of Lies“, aber auch das vielschichtige „There’s A Storm In My Mind“. Wer gibt denn die Richtung in der Band vor und wie entstehen die Songs bei PERTNESS?

Tom S. ist bei uns der musikalische Kopf. Er hat die Ideen und komponiert die Songs. Dies macht für uns auch daher Sinn, da er die Songs so auf seine Stimmlage / Stimme und Texte abstimmen kann. Er hat mit der Zeit auch die verschiedenen Folk-, Thrash- und Death- Elemente kombiniert.

Die Reviews sind durch die Bank sehr positiv ausgefallen, was heute aber nicht gleichbedeutend mit CD-Verkäufen ist, da das Angebot an Scheiben jeden Monat enorm ist. Was kann man zusätzlich tun, um sich aus der Masse der Bands hervorzuheben, um wahrgenommen zu werden?  

Das ist in der Tat so… Aus meiner Sicht sind Live-Auftritte immer noch das Wichtigste für eine Band, und diese machen natürlich auch sehr viel Spaß. In der heutigen digitalen Welt ist es aber leider so, dass viele Klicks und Likes auf Youtube, Facebook usw.  wichtiger sind als Live Shows und gute Songs. Hier haben es kleine Bands mit „kleinen“ Labels schwerer als Bands mit großen Labels. Aber letztlich machen wir das Ganze ja nicht wegen der Verkäufe / Geld, sondern weil wir Spaß an der Musik haben und uns immer freuen, wenn wir Live spielen können. Wir dürfen Musik machen, wir müssen nicht!

Am 16. März 2019 spielt ihr eine Show auf der Headbangers Night im pfälzischen Konken. Mit welchen Erwartungen setzt man sich ins Auto und fährt 400 Kilometer für einen Auftritt?

Ich habe vor einigen Tagen mit Michi von Emerald gesprochen (er schwärmt immer noch von diesem Festival), das reicht mir eigentlich schon. Wir freuen uns darauf, endlich wieder einmal unsere deutschen Freunde zu treffen und erhoffen uns natürlich auch ein paar neue Fans dazu zu gewinnen.

Welches Album aus dem Jahr 2018, außer eurem, darf deiner Meinung nach in keiner Sammlung fehlen und für welche Band würden PERTNESS gerne einmal im Leben eröffnen?

Alben 2018: U.D.O. – Steel Factory, Burning Witches – Hexenhammer, Parkway Drive – Reverence

Da wir bereits für Savatage, Metal Church und Iced Earth eröffnen durften, fallen schon mal ein paar Schwergewichte weg. Wichtig für uns ist, dass wir zu den jeweiligen Bands passen und die Leute auch Freude an unserer Musik haben. Klar wäre es Mega für Iron Maiden, Blind Guardian, Metallica oder so zu eröffnen, dies ist für uns aber eher nicht realistisch, also nehmen wir was kommt.

Wenn du zum Abschluss noch ein paar Worte an unsere Leser richten möchtest, kannst du das an dieser Stelle tun.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei all den Leuten bedanken, die uns seit Jahren unterstützen und auch Dir / Euch für Eure tolle Arbeit für die ganze Metalszene. Wir freuen uns wie kleine Kinder auf die Headbangers Night am 16.03.2019! DANKE!!!

Dann sagen wir ebenfalls vielen Dank an Tom, denn am Ende sind es ambitionierte Bands wie PERTNESS die unsere Musik am Leben erhalten und dabei niemals vergessen, dass Heavy Metal die Einheit aus Musikern und Fans darstellt. Deshalb kaufen wir nach wie vor CDs und besuchen Konzerte. Metal is forever!

Heavy Metal is Immortal!