FOLKSHILFE, JAN WANNEMACHER / SILO 1, TÖGING AM INN

Billing

Folkshilfe, Jan Wannemacher

Ort

Töging/Inn, Silo 1

Datum

23.05.2025

Bilder

Balle

Vor einiger Zeit sah ich das Video „Owa Vom Gas“ des österreichischen Austro-Pop-Rock Trios FOLKSHILFE und dachte mir: das ist mal etwas ganz anderes was ich sonst so höre, reviewe oder Live anschaue. Als ich mitbekam das die Truppe bei mir in der Gegend, im Silo 1 in Töging am Inn, ein Konzert gibt, war es eigentlich perfekt um mir die Musiker mal Live anzusehen und anzutesten, ob sie genau das bieten was ich anhand des Videos vermutete. Ich vermutete das es sich um entspannte und lässige Mucke im Austro-Pop-Rock Stil handelt und was soll ich schreiben, dass war es dann auch.

Zur Unterstützung war der aus Münsing (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) stammende Mundart Liedermacher JAN WANNEMACHER dabei. Jan stand alleine mit Akustikgitarre und Mikrofonständer auf der Bühne, leider kamen die restlichen Instrumente wie Keyboard, E-Gitarre, Bass und Schlagzeug vom Band. Wie er selber sagte bedient er mit dem Fuß eine Loopstation, was schade ist da die Songs sich im Singer Songwriter Stil bewegen und da einige echten Instrumente mehr auf der Bühne gut getan hätten. Textlich geht es um alltägliches, sein Heuschnupfen oder die immerwährende Partnersuche, die er teils mit mehreren Augenzwinkern geschrieben und komponiert hat. Ganz nach Reinhard Mey und Fredl Fesl spielte Jan sein Set durch und hinterließ einen fast ganz überzeugenden Eindruck. Ganz überzeugt hätte er mit zwei bis drei Musikern mehr auf der Bühne, so blieb ein kleines Fragezeichen zurück.

Nach der Umbaupause und dem finalen Soundcheck kam das Trio FOLKSHILFE auf die Bühne die ihren Stil als „Quetschn-Synthi-Pop“ bezeichnet. Durch den gleichberechtigten Einsatz von Ziehharmonika und Akustik- und Elektrogitarre kommen die Titel auch rockiger rüber um als Pop-Rock durchzugehen, und Austro kommt durch den Dialekt zustande in dem die Band die Texte schreibt und auch verwendet. Das Trio hatte ab den ersten Takten die Zuschauer im fast überfüllten Silo 1 in Töging in der Hand. Mit viel Vergnügen, Spielfreude und auch ein wenig Österreicher Schmäh bot das Trio das noch mit Schlagzeuger auf die Bühne kam eine sehr interessante Live Show deren Charme man sich nicht wirklich entziehen konnte. Die drei bewegen sich von ihren Songs her irgendwo zwischen zwischen dem Volksrocker ANDREAS GABALIER, STS, WOLFGANG AMBROS und SEILER UND SPEER, die alle im deutschsprachigen Raum Erfolge feiern konnten oder immer noch können. Da ich unweit der österreichischen Grenze lebe, dort auch mal öfters unterwegs bin, des oberbayerischen Dialektes fähig bin ist das Verstehen der Texte in Mundart für mich kein Problem, allerdings je weiter die Band in Richtung Norden kommt umso schwerer wird es die Texte zu verstehen. Die Lyrics sind teils kritisch, emotional oder auch mal von froher Natur, egal wie der Song nun textlich ausfällt die drei haben sowohl ihr Instrument als auch die Texte voll im Griff und schaffen es mühelos eine Bombenstimmung in einen Konzertsaal zu zaubern. Wer die Möglichkeit hat sich selber mal von der Qualität des Trios zu überzeugen sollte nicht zögern sich selber einen Überblick über das Schaffen der Band zu machen und sich von den dreien verzaubern zu lassen. Ich für meinen Teil habe mit FOLKSHILFE einen kleinen Rohdiamanten entdeckt den es lohnt genauer betrachtet zu werden.

Rockjunkie aus dem Süden