Am Samstag, dem 3. Mai 2025, feierte das Jugendzentrum (JUZ) Andernach sein 50-jähriges Bestehen mit einem besonderen Konzertabend. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen versammelten sich Metal-Fans aus der Region, um ein Line-up zu erleben, das keine Wünsche offenließ: HIRAES, MOONSPELL und DARK TRANQUILLITY. Gemeinsam mit Freund, Kollege und meiner besten Freundin war ich Teil dieses energiegeladenen Abends.
Pünktlich um 19 Uhr eröffnete HIRAES den Abend vor ausverkauftem Haus. Die deutsche Melodic Death Metal Band, hervorgegangen aus ehemaligen Mitgliedern von DAWN OF DISEASE, beeindruckte mit ihrer energiegeladenen Performance. Doch bereits beim zweiten Song kam es zu einer technischen Panne – ein Gerät versagte den Dienst. Frontfrau und Stimmgewalt Britta Görtz meisterte die Situation mit bemerkenswerter Souveränität, überbrückte die Pause mit Charme und Witz und hielt die Stimmung hoch. Nach kurzer Unterbrechung ging es weiter, und die Band ließ sich nicht beirren. Ein besonderes Highlight war Brittas Stage-Diving, das die Menge zum Toben brachte. Während der Umbaupausen wurden die Rolläden hinter der Bühne hochgezogen, um frische Luft hereinzulassen – eine willkommene Abkühlung in der stickigen Halle.
Setlist HIRAES:
1. Through The Storm
2. About Lies
3. We Owe No One
4. Dormant
5. Undercurrent
Nach einer kurzen Umbaupause betrat MOONSPELL die Bühne und eröffnete ihr Set mit den Klassiker „Awake!“ und „Opium“ vom Album „Irreligious“. Die portugiesischen Gothic-Metal-Pioniere präsentierten eine Auswahl ihrer bekanntesten Songs, darunter auch „Extinct“, „Night Eternal“, „Finisterra“, „Everything Invaded“, „Nocturna“, „Breathe (Until We Are No More)“, „Alma Mater“ und „Full Moon Madness“.
Frontmann Fernando Ribeiro fesselte das Publikum mit seiner charismatischen Präsenz. Besonders eindrucksvoll war der Moment, als er während „Raise Your Hands Upon The Air“ das Publikum aufforderte, die Hände zu heben – ein Meer aus erhobenen Armen folgte seinem Ruf. Zum Abschluss des Sets griff Ribeiro zu den Drumsticks und spielte gemeinsam mit dem Schlagzeuger die Becken, während das Publikum im Takt mitklatschte. Der zweite Gitarrist Pedro Paixão, glänzte hauptsächlich am Keyboard, griff aber auch regelmäßig in die Saiten. Nach einer guten Stunde verabschiedete sich die Band unter tosendem Applaus und Gitarrist Ricardo Amorin warf sein Plektrum ins Publikum, und die gesamte Band verbeugte sich am Bühnenrand.
Setlist MOONSPELL:
1. Opium
2. Awake!
3. Extinct
4. Night Eternal
5. Finisterra
6. Everything Invaded
7. Nocturna
8. Breathe (Until We Are No More)
9. Alma Mater
10. Full Moon Madness
Um 21:20 Uhr betraten die Schweden von DARK TRANQUILLITY die Bühne und wurden mit frenetischem Jubel empfangen. Drei digitale Banner schmückten das Bühnenbild und unterstrichen die visuelle Ästhetik der Show. Die Band präsentierte eine Mischung aus neuen Songs ihres aktuellen Albums „Endtime Signals“ und Klassikern.
Sänger Mikael Stanne zeigte sich in Bestform, trotz der Hitze in der Halle – der Schweiß stand ihm ins Gesicht geschrieben. Beim dritten Song entstand in der Mitte des Publikums ein Moshpit, und die Fans klatschten im Takt. Vor der Performance von „Part Of Two“ vom „Damage Done“ Album kündigte Stanne den Song mit den Worten an: „Never played enough.“ Die Bandvorstellung erfolgte charmant und humorvoll durch den Sänger selbst. Der Sound war zum Teil etwas matschig, tat der Stimmung aber keinen Abbruch.
Gegen 22.30 Uhr kündigte die Band den letzten Song an, doch das Publikum forderte lautstark eine Zugabe. DARK TRANQUILLITY kehrten zurück und spielten „Lost To Apathy“, bei dem es leider zu einer kurzen Rückkopplung kam. Abschließend verabschiedeten sie sich dann mit dem balladesken „Misery’s Crown“, das einen emotionalen Schlusspunkt setzte.
Setlist Dark Tranquillity:
1. The Last Imagination
2. Nothing To No One
3. Wayward Eyes
4. Unforgivable
5. Hours Passed In Exile
6. The Dark Unbroken
7. Final Resistance
8. Cathode Ray Sunshine
9. Atoma
10. Shivers And Voids
11. Not Nothing
12. Empty Me
13. Our Disconnect
14. Phantom Days
15. ThereIn
16. The Wonders At Your Feet
17. Lost To Apathy
18. Misery’s Crown
Das 50-jährige Jubiläum des JUZ Andernach wurde mit diesem Konzert gebührend gefeiert. Die familiäre Atmosphäre, die fairen Getränkepreise und die hervorragende Organisation – wie man es vom JUZ kennt – trugen zu einem rundum gelungenen Abend bei. Der Merchandise-Stand am Rande der Halle bot Fanartikel aller drei Bands an und rundete das Erlebnis ab. Die Bandmitglieder von HIRAES stellten sich für Fanfotos zur Verfügung.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für diesen eindrucksvollen Abend. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!