ROCK MEETS CLASSIC / Dreiländerhalle, Passau

Billing

RmC Band, RmC Orchester, Lita Ford, Mal McNulty, John Elefante, Fran Cosmo, Randall Hall, Glenn Hughes

Ort

Passau, Dreiländerhalle

Datum

15.04.2025

Bilder

Fonse Demmelhuber

Am Dienstag den 15. April machte das Erfolgskonzept von Rock Meets Classic halt in Passau in der Dreiländerhalle. Ich ließ mir den Termin nicht durch die Lappen gehen und fuhr nach Passau um mir die vorletzte RmC Show in Passau anzusehen. Von der Ankündigung der beteiligten Musiker versprach es ein Top Abend zu werden, dies wurde er auch in der fast ausverkauften Dreiländerhalle, wenn ich mich nicht verschaut habe waren etwa 20 bis 30 Sitzplätze nicht besetzt. Also kann man davon ausgehen das die Dreiländerhalle ausverkauft war.

In den Abend startete die RmC Band mit dem GARY MOORE Dauerbrenner „Over The Hills And Far Away“ der schon öfter von andern Künstlern zum besten gegeben wurde. Egal wie man zu dem Titel steht, ob er nun zu den Favoriten gehört oder nicht, die RmC Band machte aus dem Song ein Highlight und startete perfekt in den Abend.

Nach der RmC Band war Mal McNulty von der Glamrock Institution SLADE an der Reihe und brachte das Publikum mit den Oldies „Mama We All Crazy Now“ und „Far Far Away“ von SLADE auf Stimmung. Die Leistung war gut und gab nicht wirklich Anlass zum meckern. Man merkte Mal an, dass er keine dreißig mehr ist, gegen das Alter gibt es allerdings kein Gegenmittel – keiner kann etwas dagegen machen als es hinzunehmen älter zu werden.

Nun übernahm John Elefante mit zwei Songs von KANSAS das Mikrofon. Es kamen „Point Of No Return“ und „Hold On“ zu neuen Ehren, wie von den Studio Tonträgern gewohnt lieferte John Elefante eine Top Leistung und seine Stimme scheint nichts von ihrem Charme verloren zu haben. Hier war auch nicht ein schiefer Ton zu hören, wie in seinen jungen Jahren bei KANSAS, MASTEDON oder Solo konnte John sich auf seine Stimmbänder verlassen. Optisch hat er aus der Ferne eine Ähnlichkeit zu Boby Kimball von TOTO.

Jetzt kam die Zeit für BOSTON, Fran Cosmo enterte für drei Songs die Bühne, er hatte seine Gitarre und auch Stimme voll im Griff und spielte mit „Peace Of Mind“, „Foreplay / Long Time“ und „Smokin’“ drei Songs von BOSTON’s gleichnamigen Erfolgsalbum aus dem Jahr 1976. Auch hier zeigte sich, dass ältere Musiker immer noch in der Lage sind sehr gute Arbeit zu leisten und auf einem sehr hohem Niveau agieren, ohne das man deren Alter merkt.

Randall Hall von LYNYRD SKYNYRD war der nächste Gastmusiker mit drei Songs. Es war schon ein besonderes Erlebnis die LYNYRD SKYNYRD Hymnen „Call Me The Breeze“, „Freebird“ und „Whats Your Name“ Live erleben zu dürfen. Auch er kam mit Gitarre auf die Bühne, seine Ansagen konnte man nicht gut verstehen, da er einen sehr harten US-Dialekt spricht. Ansonsten drei feine Southern Rocker am Stück.

Mal McNulty kam dann nochmals für den SLADE Gassenhauer „My Oh My“ auf die Bühne, der einen ersten Gänsehaut Moment verursachte. Das ist und bleibt ein verdammt toller Song und wirkt Live noch stärker als auf Konserve.

Nochmals trat die RmC Band mit dem Orchester abermals ins Rampenlicht und machte mit dem GUNS N ROSES Schmachtfetzen „November Rain“ keine Gefangenen. Alessandro Del Vecchio übernahm die Leadvolcals und zeigte was alles in der kleinen Person steckt. Egal ob an einem Instrument oder als Sänger, Alessandro liefert ab, was er als Hitlieferant und Produzent zu leisten im Stande ist hat er jahrelang bei Frontiers Records unter Beweis gestellt.

Anschließend war für John Elefante und den zwei Superhits von KANSAS „Dust In The Wind“ und „Carry On Wayward Son“ der Zeitpunkt um zu glänzen. Stimmlich wie ein noch junger John gab es die Evergreens von KANSAS auf die Lauscher und sorgten für den zweiten Gänsehaut Moment.

Es folgte der Auftritt von Rocklady Lita Ford die mit den Songs „Kiss Me Deadly“, „Shot Of Poison“ aus ihren Soloalben und „Cherry Bomb“ von THE RUNAWAYS, das mit Pyrotechnik noch mehr Wirkung entfalten konnte. Lita war schon vorher ein Highlight und ist es jetzt auch noch, Gitarre kann sie auch noch spielen und die Stimme hat keinen Staub angesetzt.

Jetzt kam Fran Cosmo für „More Than A Feeling“ wieder auf die Bühne und ließ die Gitarre an der Seite hängen um Mikrofonbändiger zu spielen, auch dem wurde er wie der Gitarre Herr.

Zum Ende kam Mister Rock Glenn Hughes auf die Bühne, Glenn hat für sein Alter immer noch eine ausgesprochen scharfe Stimme und sorgte mit „Burn“, „Stormbringer“, Mistreated“ und „Might Just Take You Life“ für den krönenden Abschluss. Mit teils spitzen Schreien oder Kreischen heizte er dem Publikum gewaltig ein. Der Glanzpunkt des gesamten Abends war aber das Duett von Glenn mit Lita zu „Close My Eyes Forever“, wer bei diesem Titel keine Gänsepelle bekommt hat außer Essen und Trinken kein Gefühl. Lita zeigte bei diesem Duett auch dass sie die zweihalsige Gitarre genauso beherrscht wie die normale. Bei „Close My Eyes Forever“ hatte man das Gefühl, dass nicht Glenn sondern Ozzy mit Lita auf der Bühne stand, so nahe ist Glenn stimmlich an Ozzy ran gekommen.

Man kann abschließend die Aussage tätigen, dass es am 15. April der perfekte Abend für RmC war um in der Dreiländerhalle für Stimmung zu sorgen. Natürlich agierten auch die anderen Musiker der RmC Band, des Orchesters und die Jungs um Alex Beyrodt auf gewohnt hohem Level und leisteten sich keine Schnitzer. Beide Daumen hoch und schade das RmC nächstes Jahr das letzte Mal auf Tour geht und dann dieses Konzept beendet.

Rockjunkie aus dem Süden