The New Wave Of Gimmick Metal?

Es gab immer Bands die mit Schminke, andere nennen es Make-Up besonders aufgefallen sind, oder ihre an sich nicht so spektakuläre Musik visuell in den Liveshows oder auf Fotos aufgepeppt haben. Jedem Metalfans fallen da bestimmt Namen wie Kiss, Gwar oder Lordi ein. Diese waren auf die eine oder andere Art live dann ein Ereignis. Auch Maiden und Dio hatten Bühnenklamotten und Monster, Maskottchen. Aber im Grunde waren es später die Black Metal Bands die als weiß / schwarz geschminkte Pandabären seit den Neunzigern in Scharen kamen. Heute tragen diese Bands eher putzige Kapuzen, Mönchskutten und Masken die ihre Gesichter zu schwarzen Flecken unter der Kapuze machen.  Das empfinde ich aber auch als langweilig! Dafür haben wir jetzt die Mainstream Gimmickhelden Ghost.

Aber so richtig richtig Gimmick waren seit der „Under Jolly Roger“ 1988  nur Running Wild aus Hamburg! Diese wurden für diesen genialen Schachzug samt textlichen Bezügen von vielen über Jahrzehnte lang belächelt und veräppelt und heute ist das anscheinend ganz normal wenn diverse (!) Combos wie u.a. Alestorm auf Saufpiraten machen. Irgendwann dank des vollen Marktes, jeden Monat erscheinen ja unfassbar viele neue Rock bis Metal Scheiben und Neuauflagen, mussten die Bands umdenken! Auffallen um jeden Preis war die Devise und vielleicht auch damit Liveauftritte bekommen. Die unglaublichen Erfolge der alten Haudegen die immer noch touren und weniger neuer Helden wie Powerwolf  hat viele Acts, Labels und Managements verunsichert und statt cooler, wechselnder an die Alben angepasster Bühnenoutfits wie Orden Ogan, was auch etwas Gimmick ist, werden ganz normale Metalbands auf einmal Weltraumpiraten mit entsprechender Biografie (Messenger) oder schminken sich urplötzlich und tragen Kontaktlinsen (Manimal). Die vorhandene oder nicht vorhanden Qualität der Musik ändert sich dadurch nicht!  Meistens hat das textlich und musikalisch also kaum Auswirkungen, aber die Promofotos und Livevideos, bzw. Auftritte werden von solchen Dingen natürlich schon beeinflusst. Unglaublich was das gerade abgeht in der Szene, auch in der schon immer aus allen Nähten platzenden sogenannten Symphonic Metal Szene! Seien es neue Acts wie Dreamslave, die machen jetzt auf einmal auf Steampunk Look. Ebenfalls ist es unfassbar wie viele Acts mittlerweile mit diversen Kriegsbemalungen, Fellen und anderen optischen Utensilien durch die Botanik stapfen.

Am Ende ist aber eines sicher: Es kommt immer auf die Musik an! Klar, manche Acts sind unglaublich visuell, so dass die Musik und die Show, bzw. das Image im besten Falle eine tolle Einheit bilden (können), doch ob es aufgeht entscheiden immer die Fans. Ich persönlich würde es aber begrüßen, wenn nicht jede zweite neue  Combo diesen Weg einschlagen würde. Wenn es so weiter geht, ist bald das „normale“ Bühnenoutfit die Ausnahme der Regel!

"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)