Torian – Neuer Sound, neues Label, neues Glück!

Torian

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www.torian-legion.de

Nach einer Soundkorrektur starten die seit Gründung (!) im gleichen Line-up aufspielenden Torian aus Paderborn mit dem neuen Album „God Of Storms“ und neuer Plattenfirma richtig durch und haben nicht nur mich überrascht. Das war für mich ein guter Grund Gitarrist und Bandkopf Carl Delius auszuquetschen.

Carl, mit „God Of Storm“ seid ihr nun wieder mit einem Album zurück, eine Kurskorrektur eures Sounds erfolgte schon mit der guten EP „Phantoms Of The Past“ die aber nun schon von 2015 ist. Warum dauerte es bis Ende 2018 mit neuem Stoff?

Das lag daran, dass wir auch nach diesem Output sehr viel live gespielt haben. Gerade die Songs von damals, die schon straighter waren als alles, was wir vorher gemacht haben, kamen sehr gut an. Somit veränderte sich auch das Songwriting nach und nach, und es musste sich entwickeln, in welche Richtung wir gehen wollten. Am Schluss ging der eigentliche Prozess sehr fix vonstatten.

Wie kam es zu dieser Kurskorrektur und wurde diese von allen Anhängern gut aufgenommen?

Ich würde sagen: Ja. Vereinzelt gibt es kritische Stimmen, dass der Sound nicht mehr so rau ist und inzwischen sehr europäisch klingt. Doch auch diese Kritiken sind sehr wohlwollend und alle kommen zu dem Schluss, dass „God of Storms“ unser bestes Album ist.

Ihr seid ja bei einem frischen Label aus Hamburg, was bisher noch eine andere Band, Dystopolis veröffentlicht hat. Wie kam es dazu?

Der Kontakt ist durch Seeb entstanden, welcher viel mit Timo (Inhaber von Ram it Down-Records) zu tun hat. Wir sind uns sehr schnell einig geworden und konnten das Album recht schnell auf die Menschheit loslassen. Das war uns sehr wichtig, ebenso die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Der Einfluss von Seeb Levermann beim Sound, Chören und den Keys ist unüberhörbar. Ich finde es gelungen, aber manchmal seid ihr schon arg an alten Ogan Songs dran. Zumal der gute Seeb seine musikalische DNA auch u.a. mit Acts wie Thornbridge und Dystopolis hörbar geteilt hat. Wie siehst du das?

Ich denke, das ist absolut vertretbar, wenn man recht ähnliche Einflüsse hat wie die Band des Producers. Grundsätzlich laufen alle genannten Bands unter „Melodic Power Metal mit eingängigen Refrains“. Dennoch denke ich, dass alle unterschiedlich genug klingen.

In Sachen Artwork habt ihr euch ja sehr gesteigert. Wie seid ihr an das Werk / den Künstler gekommen und wer ist der „God Of Storms“. Diese Figur ist mir als Gott völlig unbekannt!

Eigentlich hatten wir bereits ein gutes Cover am Start. Da aber Timo gerade mit seinem ersten Output nichts anbrennen lassen wollte und uns seine Argumentation, noch mehr den visuellen Aspekt in den Blick zu nehmen, überzeugte,  suchten wir gemeinsam nach alternativen Lösungen. Schließlich konnte, durch Timo, Claudio Bergamín, der ja auch für das letzte Priest-Album zuständig war, verpflichtet werden. Wir waren von seinem ersten Entwurf direkt geflasht. Er hatte auch alle Freiheiten und bekam nur den Titel vorgelegt. Die Figur, der „Flattermann“, wurde geboren und hat nun das Zeug vom Bandmaskottchen, haha.

Was kannst du denn zu den Texten sagen für mich sind die recht kryptisch geworden. Ich hatte eher gedacht ihr geht mehr in die Fantasyrichtung, aber das ist wohl nicht der Fall, wie siehst du das?

Bis auf das „Dawn“-Album waren wir bezüglich Texte nie festgelegt. Mit „Blackened Souls“haben wir aber auch wieder einen waschechten Fantasy-Horror-Text. Bis auf die Texte von „Old Friend Failure“ (Partythematik), „Unbowed, Unbent, Unbroken“ (angelehnt an die Serie „Vikings“) oder „Saint of the Fallen“ (Der Marvel-Held „The Punisher“) sind die Texte wenig eindeutig, kryptisch und lassen Raum für Interpretation, das stimmt! Des Weiteren würde ich aber schon sagen, dass die Texte deutlich „true metallischer“ sind als früher.

Das klingt recht interessant. In Sachen Konzerte könntet ihr aber wieder was Gas geben, woran liegt es denn. Alles Seilschaften wo man nicht ran kommt?

Nun ja, es gibt ja ´ne kleine Osteuropa-Tour mit Crystal Viper und auch sonst sind noch ein paar Sachen im Köcher, sodass 2019 ein ansehnliches Live-Jahr wird. Es schaut ja auch so aus, dass wir, und das schon seit vielen Jahren, nicht mehr jedes Angebot annehmen, wenn sich einfach nicht lohnt.

Ist vielleicht auch besser so! Der Power Metal Markt ist voll wie andere Schubladen auch, ist das als Band von eurer Größe oft frustrierend wenn mit der eigenen Scheibe Unmengen an oft wirklich guten Alben heraus kommen?

Das sehe ich relativ. Nach wie vor denke ich, dass es gerade in Deutschland, dem wohl wichtigsten Markt, gar nicht so viele andere Bands wie uns gibt, obwohl viele Leute diese Musik supporten. Des Weiteren haben wir bekanntlich in unserer Hombase mehr oder weniger in der Mitte Deutschlands bzw. Europas einen Standortvorteil. Wir kommen für Shows problemlos überall hin, sodass die Fans aus Mitteleuropa eher die Chance haben, Torian live zu erleben, und wir so eher im Gedächtnis bleiben.

Habt ihr schon mal dran gedacht die alten Scheiben neu heraus zu bringen, einzeln, als Box oder als Neueinspielung?

Es ist langfristig im Plan, die besten Songs irgendwann nochmal neu aufzunehmen. Diese hätten nämlich mit der richtigen Produktion echt Potential.

Auf jeden Fall! Was sind denn die Pläne für 2019 mit Torian?

Möglichst viele und dabei gute Shows spielen, das Equipment hier und da modifizieren, neue Songs schreiben!

Wir drücken dafür die Daumen!

"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)