Das 10. Studioalbum der schwedischen Hard Rocker TREAT kommt drei Jahre nach dem ganz guten, aber recht unspektakulären „The Endgame“ Langeisen. Passend zu Jahreszeit gibt es einen gruseligen Clown der eine Karte hält, der Titel „The Wild Card“ wurde somit gut umgesetzt. Schon nach den ersten Takten ist klar, der typische TREAT Hard Rock mit AOR Vibes ist vorhanden und die unverkennbare Stimme von Gründungsmitglied Robert Ernlund auch. Oft rutschen die Lieder schwer in die AOR-Schublade ab, was jetzt nicht so schlimm für mich ist. Ein richtiger Ohrwurm ist „1985“, der Rest ist gefällig und sicherlich nicht übel, aber leider jetzt auch keine Hits wie auf dem sehr starken „Coup de Grace“ Album, was als Comeback Album nach langem Winterschlaf nun auch schon 15 Jahre auf dem Buckel hat.
Das mit Orchestersounds aufgepeppte und nach Classic Rock tönende „Mad Honey“ ist da für meine Ohren schon viel besser und nicht Schema F. Leider sind Songs wie „Your Majesty“ einfach zu poppig und glatt geraten. So ist „The Wild Card“ ganz nett, aber etwas mehr Drive und Biss, dabei weniger Keyboards und mehr Gitarren hätte den Skandinaviern gutgetan. Ein Flop ist das Album sicherlich nicht, trotzdem sollten TREAT aufpassen nicht zu belanglos und brav zu klingen. Die Konkurrenz aus Skandinavien und auf dem eigenen Label ist dafür auch einfach zu groß und zu gut.