Wo ARJEN ANTHONY LUCASSEN drauf steht ist am Ende natürlich auch immer einiges von AYREON oder STAR ONE drin! Schließlich ist er bei all seinen Projekten immer der Boss und Macher! Bei seinem erst zweiten offiziellen Soloalbum hat der ehemalige VENGEANCE Musiker aus den Niederlanden natürlich wieder eine Konzeptgeschichte am Start, bietet ausladenden Stoff, singt mehr als auf den anderen Alben seiner Projekte, kommt aber auch nicht ganz ohne superbe und bewährte Gastvokalisten wie Irene und Floor Jansen, Robert Soeterboek, Marcela Bovio und Patty Gurdy aus! Thematisch geht mal wieder die Welt unter, was man am Cover gut sieht wo ein Meteorit auf die Erde stürzt und unser Gitarrist sitzt verträumt mit einer Gitarre in der Natur. Der Titel ist fast schon negativ geraten: „Songs No One Will Hear“. Ich denke das bezieht sich darauf, wenn wirklich das Ende käme, würde alle Kultur auf der Erde enden. Der Prog Rock von ARJEN ANTHONY LUCASSEN ist allgegenwärtig und die Handschrift des Meisters kenne ich als Fan natürlich. So gibt es für AYREONAUTEN wenig Überraschungen, dafür gutes und bewährtes. Aber das kann ich dem Musiker ja nicht negativ auslegen. Neben einigen Sequenzen mit einem Erzähler gibt es auch einen Track mit satter Überlänge: „Our Final Song“. Das gehört bei solcher Musik sicherlich zum guten Ton! Wer nur die Musik haben möchte bekommt physisch eine zweite CD ohne den Erzähler, coole Idee! Als Gegenpol zum Longtrack bieten die anderen Lieder Laufzeiten im breit gefächerten Rahmen zwischen zwei und drei Minuten. Die ganze Scheibe fließt wie ein Film, ist keine Musik zum Autofahren, eher was für daheim auf der Couch, ja sogar mit Kopfhörern. Die luftigen Arrangements und akustische Gitarren wie bei „Shaggaton“ bestimmen eher das Klangbild des Werkes. Aber natürlich gibt es auch E-Gitarren und etwas Drive an der einen oder anderen Stelle.
Arjen Anthony Lucassen – Songs No One Will Hear

Fazit
Eigentlich wie alle Scheiben des Niederländers - toll, aber dieses Mal mit weniger Gästen und mehr Gesang des Musikers der sonst mehr im Hintergrund ist. Lucassens Songwriting ist aber jederzeit unverkennbar!