Die New Yorker von GLORIOUS DEPRAVITY ballern uns mit „Death Never Sleeps“ Album Nummer zwei um die Ohren. Nun ist das bei mir persönlich mit Death Metal immer so eine Sache. Drei Takte reichen – entweder ich liebe die Scheibe, oder die Band kann direkt wieder einpacken. Death Metal ist und bleibt halt ein Genre, bei dem sich viel zwischen Herz und Bauch entscheidet.
Da haben die Herren Doug Moore (Pyrrhon, Scarcity, Seputus) am Gesang, Matt Mewton (Woe) und George Paul (Gravesend) an den Gitarren sowie John McKinney (Woe) am Bass und Chris Grigg (Woe) am Schlagzeug jetzt aber mal so richtig Schwein gehabt. Die ersten Takte von „Slaughter The Gerontocrats“ waren gerade durch die Ohren über das Hirn in Richtung Süden gewandert, da fing der Nacken schon an vor Begeisterung zu zucken. So unmittelbar packen mich ansonsten nur DEICIDE. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es anschließend auf fast gleichbleibend hohen Niveau weitergeht. Stinker sind ohnehin keine zu registrieren. Das liegt vielleicht auch an den latent vorhandenen Thrash-Einflüssen, die den Songs spürbar guttun, was Dynamik und auch Varianz angeht. Es schadet halt einfach nicht, das ein oder andere Werkzeug zusätzlich im Koffer zu haben. Solltet ihr übrigens nur drei Minuten Zeit haben, um euch mental wiederaufzurichten, dann kann ich euch „Sulphrous Winds (Howling Through Christendom)“ empfehlen. Schneller als die Fünf-Minuten-Terrine und so nahrhaft wie ein kleines Steak. Noch einmal eine Spur in eine andere Kerbe schlägt der abschließende Titeltrack, ein düster mahlendes Biest von einer Death Metal-Walze, aber letztlich auch nicht minder gelungen. Und jetzt alle: „Slaughteeeeeer!“