BENEDICTION, JUNGLE ROT, MASTER / KRONENSAAL, HAMBURG

Billing

Benediction, Jungle Rot, Master

Ort

Kronensaal, Hamburg

Datum

04.04.2025

Bilder

Marc Schallmaier

 

Das Bambi Galore genießt einen ausgezeichneten Ruf in der Hamburger Metal Szene! Ein toller Club mit einem großartigen Besitzer und einem starken Team. Die Veranstaltungen im Bambi sind in der Regel gut besucht, allerdings ist dann auch bei 180 Leuten Ende im Gelände. Im Gebäudekomplex vom Bambi Galore befindet sich aber auch der Kronensaal, der locker mehr als 250 Leuten Platz bietet. Und so kann man mit einem ordentlich Paket, wie es heute der Fall ist, vom Bambi in den Kronensaal umziehen, ohne im wirklichen Sinne die Location zu verlassen.

Wie es sich für meine Verhältnisse gehört bin ich selbstverständlich etwas spät dran, so dass MASTER schon die ersten Songs gespielt haben als ich im Kronensaal eintreffe. Der Sound ist noch so mittel, die Halle bereits gut gefüllt und das Licht wie immer katastrophal. Egal, Kamera gezückt und ab in die ersten Reihen, denn einen Fotograben gibt es hier heute nicht.
Wenn mich nicht alles täuscht habe ich Paul Speckmann und seine beiden Kollegen das letzte Mal vor 10 Jahren in einem Jungendzentrum als Headliner eines kleinen Metal Tagesfestivals gesehen. Schon damals war ich nicht wirklich begeistert, lediglich Frontmann Paule konnte mit seinen Anekdoten den Abend etwas auflockern. Musikalisch stehen MASTER damals wie heute für extrem stumpfen Death Metal. Das klingt jetzt negativer als es gemeint ist, MASTER verzichten halt auf sehr vieles und knüppeln einfach los. Das ist auf 45 Minuten dann doch irgendwann monoton, und so sind der kurze Stromausfall und die ein oder andere kurze Ansage von Paul die Highlights. Und auch nur Herr Speckmann darf sich selbst covern, wenn man zum Ende den Song „Re-Entry And Destruction“ von DEATH STRIKE covert.

Die Amerikaner von JUNGLE ROT stehen als nächstes auf dem Programm. Eine Premiere für mich, denn bisher habe ich es noch immer irgendwie geschafft die Band zu verpassen. Nicht so heute Abend, auch wenn ich hier ebenso die ersten Songs flöten lasse, da ich zahlreiche Bekannte und Freunde treffe. Macht am Ende auch nicht wirklich was, denn der größte JUNGLE ROT Fan war ich noch nie, geschweige denn kenne ich mich mit dem Katalog der Truppe aus Wisconsin. Allerdings holt mich das Quartett recht schnell ab und so wippt der Fuß zügig mit und auch die Nackenmuskeln melden sich. Das „Old School“ Gerufe seitens der Band, und dann übernommen vom Publikum, wird aber recht inflationär benutzt, und verkommt so mehr zur Monotonie anstatt wirklich Band und Fans zu verschmelzen.
Das ist aber auch wirklich der einzige Makel an einem ansonsten fulminanten Aufritt. Musikalisch machen es JUNGLE ROT wesentlich besser als ihre Vorgänger, sind die Songs doch abwechslungsreich und variieren auch mal das Tempo. Dazu eine ordentliche Portion Spielfreude von Dave Matrise und seinen Kollegen. Hut ab, das hat Spaß gemacht, und ich freue mich auf das nächste Wiedersehen!

Die Engländer von BENEDICTION haben sich in den letzten Jahren in meiner „Bubble“ festgespielt. Kaum ein Jahr verging ohne dass ich die Death Metal Walze aus Birmingham live gesehen habe. Vielleicht ist dass der Grund das ich den Auftritt heute als „solide“ bezeichne, denn mehr ist es heute einfach nicht. Der Kern der Setlist besteht aus 4 Songs vom neuen Album „Ravage Of Empires“ sowie drei Stücke vom Vorgänger „Scriptures“. Dazu quasi ein Hit von jedem anderen Album. Mit „Crawling Over Corpses“, „Engines of War“ und „Genesis Chamber“ gibt es drei faustdicke Überraschungen, denn alle drei Lieder sind Live Premieren!
Gitarrist Darren Brookes und Frontmann Dave Ingram sind sonst immer die Aktivposten auf der Bühne, nur heute halten sie sich irgendwie zurück. Die Stimmung im Publikum ist gut und ausgelassen, teilweise kommen die Bierstände nicht mit Nachschub hinterher. Der Sound ist nochmal etwas besser als bei JUNGLE ROT und generell ist der Laden proppenvoll. Aber irgendwie zündet der letzte Funken nicht zwischen Band und Fans.
So knüppeln sich BENEDICTION rund eine Stunde durch ihren Set und hinterlassen ein zufriedenes Publikum, es gibt sonst keinen nennenswerten Vorkommnisse.

Alles in allem ein toller Abend, mit dreimal Death Metal, einem begeisterungsfähigen Publikum und einer tollen Atmosphäre!

Not everyone likes Metal - Fuck them!!!