Die Geschichte der Band um Szene-Original Udo Dirkschneider (ACCEPT, U.D.O., DIRKSCHNEIDER) beginnt im Jahr 2020. Der Sänger wollte betroffene Künstler des Corona-Lockdowns unter die Arme greifen und veröffentlichte 2021 mit “Arising” eine drei-Song-EP, die sehr gut ankam. Die Nachfrage war da, zum Konzept der Band passende Songs waren schnell geschrieben und nun steht die Band vor der Veröffentlichung ihres ersten vollständigen Albums.
Die prominente Band vervollständigen Peter Baltes (Bass, Gesang – ACCEPT), Stefan Kaufmann (Gitarre – ACCEPT, U.D.O.), Mathias Dieth (Gitarre – U.D.O., SINNER) und Sven Dirkschneider (Schlagzeug – U.D.O., DIRKSCHNEIDER). Das sechste Bandmitglied ist Sängerin Manuela Bibert, die man von dem U.D.O. – Orchesteralbum “We Are One” (2019) kennt.
Wer nun aufgrund der Bandkonstellation denkt, dass es hier klassisches ACCEPT/U.D.O./DIRKSCHNEIDER- Material auf die Ohren gibt, liegt jedoch falsch. Die genannte EP hatte es schon angedeutet: Hier gibt es einen Mix aus Rock und Metal, der jedoch melodischer und gemäßigter als alles ist, was man bislang von Udo & Co. gewohnt war. Dies ergibt sich alleine schon aus dem Umstand, dass die Band gleich drei Sänger am Start hat: Udo, Peter und Manuela.
Der Opener “It Takes Two To Tango” begeistert mit seinen treibenden Gitarren und dem eingängigen, mitreißenden Refrain. Der Titeltrack wirkt mystisch und geheimnisvoll und verströmt eine orientalische Atmosphäre. “Hellbreaker” erinnert sporadisch an 90er Jahre ACCEPT mit seinem stampfenden Rhythmus und den Chören. “Time To Listen” fördert Udos Reibeisenstimme, wirkt aber ungewohnt melodisch in den Gesangspassagen und kommt etwas zu zahm rüber. Bei der Ballade “Strangers In Paradise” darf Manuela Bibert zeigen, was sie kann, wird jedoch von Udo unterstützt. Insgesamt kompositorisch jedoch eins der schwächeren Songs, der keine Akzente setzen kann.Das gilt auch für das nachfolgende “Dead Man´s Hand”, dass sehr eingängig daherkommt und an dem alle drei Sänger beteiligt sind. Überhaupt zieht sich der Mittelteil wie Kaugummi, da macht auch “The Law Of A Madman” keine Ausnahme. ”Metal Sons” weiß dann endlich wieder etwas mehr zu überzeugen, die Gitarren stehen hier mehr im Vordergrund und das macht sich bezahlt, dazu kommt ein guter Refrain und ein gut arrangierter Song, der an ältere U.D.O.- Sachen erinnert. “Propaganda” nimmt den Faden auf und es kommt etwas Uptempo ins Spiel, dafür kann der zu harmlos klingende Refrain diesmal nicht überzeugen, trotz der erneut guten Gitarrenarbeit. Der Song hätte etwas mehr Härte vertragen können.
“Blindfold” ist eine weitere Ballade, die diesmal schon etwas besser im Ohr bleibt. “Batter The Power” ist ein Midtempo-Stück, das erneut eine orientalische Atmosphäre transportiert und einen hymnenhaften Refrain hat. Der Rausschmeißer “Beyond The End Of Time” erinnert rifftechnisch an den ACCEPT-Klassiker “Princess Of The Dawn” und hat mit knapp acht Minuten sogar Überlänge.
In Sachen Singles hat man mit dem Album einen enormen Aufwand getrieben. So gibt es jeden Monat, beginnend am 6. April, jeweils einen Videoclip oder Lyric- Video und zwar für jeden Song auf dem Album. Ich wüsste nicht, dass es so etwas schon einmal gegeben hat.