Habe ich schon mal erwähnt wie sehr mir die ganzen Coverbands, pardon Tribute Bands von noch real existierenden, immer noch tourenden und bezahlbaren Acts wie SAXON, ACCEPT oder WASP auf die Nerven gehen? Bestimmt! Dabei habe ich im Grunde rein gar nichts gegen so etwas, aber irgendwo ist es bei der Menge an Kozerten und Acts dieser Art dann auch mal gut. Viele Clubs bestücken ihr Programm zu einem großen Teil mit solchen Bands und „normale“ Acts haben entweder keine Chance oder die Bude ist dann schlecht gefüllt. Der gemeine Fan ist dann natürlich Mitschuld an solch einem Gebaren!
ROXXCALIBUR eine Band aus Rhein-Hessen sind aber keine dieser Tribute Bands! Sie buddeln verschollene Schätze der NWOBHM aus, polieren sie und machen sie zu ihrem Material, vor allen Dingen kennt die Originale oft kein Mensch! Bei den anderen Acts will der Fan ja nur sehr bekanntes Material live hören ROXXCALIBUR haben mit ihren drei Studioalben einige Acts dieser Szene aus England wieder Aufmerksamkeit und Antrieb verschafft, manche haben sich sogar reformiert und live gespielt. Menschen wie ich haben dadurch unzählige Lieder und Acts kennengelernt die sonst auf ewig verschollen im Underground gewesen wären.
Nach 10 Jahren in denen die Mitglieder in Bands wie unter anderem BONFIRE, SENTRY, MASTERS OF DISGUISE und TRANCE aktiv waren haben sich diese Musikfreaks wieder zusammengetan um das vierte Studioalbum “NWOBHM From The Vaults” zu veröffentlichten. Dazu haben sie für mich total unbekannte Bands genommen, nachdem auf dem einen oder anderen Album ja mal auch etwas bekanntere Namen und sogar ein unvollendeter SAXON Track an Bord war. Von Combos wie BLAZER BLAZER, ENERGY oder DEEP MACHINE habe ich noch wie was gehört! Bei der ersten You Tube Single „Fight For Your Freedom“ ist das auch kein Wunder, wurde sie doch damals 1983 von der Gruppe Energy nur als Vinylsingle veröffentlicht. Solche Fälle gibt es öfters in der Geschichte von Roxxcalibur. Alle Lieder bis auf das 14 Sekunden Intro Doctor What?“von 1963 sind aus den Jahren 1979-1986, also die Zeit als die NWOBHM hauptsächlich existierte. Zusammengehalten wird das Ganze von Frontmann Alexx Stahl der die stilistischen, teils recht unterschiedlichen Lieder gut mit seiner prägnanten Röhre und auch Balladen und recht untypische Tracks wie das sehr rockig-getragene „Cecil B. Devine“ dominiert. Auffallend ist bei den 14 Tracks das hier auch vermehrt Hard Rock oder Rock Material vorhanden ist. So ist die Scheibe auch anders als die Vorgänger, aber keineswegs schlechter!
