Etwas skeptisch habe ich mich der neuen OCEANS OF SLUMBER Scheibe angenommen. War der Vorgänger doch ein wenig sehr seicht geraten nach meinem Geschmack (klick!), hatte ich meine Erwartungen nach unten geschraubt. Als aber die ersten Vorboten mit neuem Material auftauchten war ich etwas beruhigter.
Nun also das komplette Album, dass mit den Einstiegsongs „Where Gods Fear To Speak“, „Run From the Light“ und „Don’t Come Back From Hell Empty Handed“ die gesamte Bandbreite von OCEANS OF SLUMBER abdeckt. Ruhige Phasen wechseln sich mit Geballer ab, treibende Grooves unterbrechen wunderschöne, atmosphärische Abschnitte. Über allem thront die unverwechselbare und klasse Stimme von Sängerin Cammie Gilbert. Dazu wird gemischt was gefällt: harsche Growls, Synthies oder doomige Gitarren.
So ist „Where Gods Fear To Speak“ eine gute Mischung aus dem eher etwas seichteren Vorgänger Album und dem Meilenstein „Oceans Of Slumber“. Viele der Stücke auf dem vorliegenden Album bieten genügend Inhalt um auch beim x-ten Durchlauf noch zu begeistern und Kleinigkeiten zu entdecken.
Aber: man muss als Zuhörer schon eine gewisse Offenheit mitbringen um sich auf die Mucke von OCEANS OF SLUMBER einzulassen. Das muss auch gesagt werden.
OCEANS OF SLUMBER haben mit dem Cover „Wolf Moon“ von TYPE O NEGATIVE eine der besten Cover Versionen aller Zeiten rausgehauen. Das war auf dem gleichlautenden Album.
Bei „Starlight And Ash“ war es „House Of The Rising Sun“ von THE ANIMALS, was allerdings recht überflüssig war meiner Meinung nach.
Und auch auf dem aktuellen Album beendet das Quintett aus Texas die Platte mit einer Neuinterpretation. „Wicked Game“ von CHRIS ISAAK ist es, und man kann das Cover als gelungen, aber nicht als umwerfend bezeichnen. Denn zum einen wurde dieses Lied schon ungefähr einhundertmal gecovert, und zum anderen belassen es OCEANS OF SLUMBER bei einer sehr nahen Version am Original. Lediglich Cammie und ein Klavier sind zu hören. Hätte man hier, gerade zum Ende des Stückes hin, ein wenig mehr Metal rausgeholt…..aber wir wollen nicht über Songs sprechen die es nicht gibt.