TOOL und RINGS OF SATURN saßen also eines Abends 1996 zusammen im Proberaum (den man sich schon geraume Zeit teilte) und baldowerten über einem möglichst coolen Motiv für ihre Kifferfreunde, die gerne ein neues Wandtuch für ihre WG gehabt hätten. „So, als hätten die Typen, die die „Kunstwerke“ für den „Breakdancer“ auffe Kirmes entwerfen mit einem Mal Talent auf nem neuen Level, aber auch irgendwas Fieses geschmissen!“ war die vage Beschreibung.
Jetzt habt ihr nicht nur ein halbwegs genaues Bild vom Cover der neuen JOB FOR A COWBOY (neben dem sehr genauen nach einem einfachen Blick auf eben jenes) sondern auch eine alberne Einführung fürs gleiche Geld. Wo kriegt man denn noch so was?
Apropos, wo kriegt man denn heutzutage noch Musik wie sie JOB FOR A COWBOY auf „Moon Healer“ zusammenlöten? Schwierig. Wie die Platte selbst. Auf meinem Schirm sind die vier Arizona-Boys ca. 2006 durch ein Fan-Video von „Knee Deep“ (Spongebob, ihr wisst…) gelandet. Damals mit der „Doom“-EP noch in relativ nachvollziehbaren Metal-/ Deathcore Gefilden unterwegs, verschob man die Prioritäten bereits auf dem Langspiel-Debüt „Genesis“ 2007 eher Richtung technisch anspruchsvoller Death Metal. Dies passierte meines Erachtens sehr auf Kosten einer gewissen Catchiness, die gerade erwähnter Durchbruchs-Hit inne hatte.
Lese ich mir meine Kritiken zu den ersten drei Scheiben der Band nochmal durch, lässt sich leider festhalten, dass sich in all den Jahren nicht viel getan hat, will sagen: Anspruchsvoller Death Metal, der trotz seiner eigenwilligen Dynamik, Tempowechseln, abwechslungsreichem Drumming und innovativer Riffs in letzter Konsequenz (bei mir!) nie so richtig zünden will. Dafür fehlt mir auch ein wenig Seele.
JOB FOR A COWBOY – MOON HEALER

Fazit
Eine mit Abstand betrachtet beeindruckende Werkschau, talentierter Musiker, denen jedoch völlig Hupe ist, ob sich irgendwer außer ihnen ihr Zeug merken kann. Wer sie bis jetzt mochte, wird „Moon Healer“ lieben. Alle anderen wissen jetzt Bescheid.