Nakkiga / Arde – Nakkiga / Arde (Split) 

Artist

Nakkiga / Arde

Albumtitel

Nakkiga / Arde (Split)

Genre

Black Metal /Atmospheric Black Metal

Das baskische Duo NAKKIGA wütet seit rund vierundzwanzig Jahren im Geiste des klassischen Black Metal. Abgeleitet stammt der Bandname von Tad Williams ‚Fantasy-Serie „Memory, Sorrow, and Thorn“ und bedeutet so viel wie „Tränenmaske. Ihre Discographie liest sich wie ein bunter Mix bestehend aus einer Handvoll Demos, der EP „R’lyeh“ (2012) sowie zwei Compilations. Immerhin erschienen im Zeitraum von 2010 bis 2018 ganze vier Longplayer, welche sich sowohl der Fantasie selbst, als auch der baskischen Mythologie aussetzen. Als wäre es nicht schon genug gesammeltes Kerbholz, haben sich NAKKIGA ganz dem Undergroundstandard entsprechend einige Split-Veröffentlichungen einverleibt. Ihr neuster Finsterling wird in Zusammenarbeit mit den atmosphärischen Black Metallern ARDE aus Berlin zum unheiligen Dasein erweckt. Dabei geht das Verhältnis der insgesamt vier eingespielten Tracks unter dem Strich mit 3:1 zugunsten der beiden Basken aus.

Den Anfang wird durch „Denbora“ (Zeit) eröffnet. Sechs Minuten, die flirrend glasklar vorgetragen werden und auf sehr angenehme Art wahrgenommen werden. Eine düstere Reife in einer ausgeglichenen Konzipierung macht sich permanent breit und fällt dabei mit einem harmonischen Zusammenspiel der einzelnen Instrumente positiv auf. „Aroak“ (Das Alter) bleibt im Kern bei seinem aufgezogenen knusprigen Konzept. Schnell in der Herangehensweise mit einem frostigen Tiefdruckgebiet aus Skandinavien versehen. Dabei läuten Postelemente nach dem kurzen Break im Mittelpart ein wuchtig vorgetragenes Finale ein. ‚Alle guten Dinge sind drei‘ Mit „Errautsak“ ( die Asche) gibt es abschließend siebeneinhalb Minuten auf den Latz. NAKKIGA packen bei dem letzten Gastspiel auf diesem Split die Melodiekeule aus. Eine Menge abwechslungsreicher Leadspielereien, die fast schon erfrischend komponiert wurden.

Nach der modern gehaltenen Black Metal Massage kommt nun das atmosphärische Fünfgestirn aus Berlin zum Zuge. Die letzte Veröffentlichung „Ancestral Cult“ (VÖ 2021) von ARDE wurde bereits hier an anderer Stelle besprochen. Ihr einziger Beitrag zu diesem produzierten Gemeinschaftsprojekt ist ein 15-minütiger Song mit dem Titel „Basalarr“ geworden. Genug Spielraum, um energiestrotzende Sphären herauf zu beschwören. Benannt nach dem Namen einer mystischen Pflanze voller Licht und Kraft, die für die baskische Kultur und ihre Mythologie wichtig ist.

Dieses verzierte Geschenk an die befreundeten NAKKIGA bringt eine vielschichtige Darbietung zu Tage. Was sich zunächst als stätig wachsende Bedrohung aufbaut, kommt nach gut zwei Minuten zur vollen rasenden Entfaltung, wenn der Black Metal seine knochenhafte Klaue zum nächsten tödlichen Handstreich ausstreckt. Passend dazu stellen die Vocals von Carlos „Kato“ in diesem wüsten Abschnitt einen zentralen Hinhörer da. Nach diesem explosiven Ausbruch glätten sich die aufgewühlten Wogen. Bildlich gesehen treibt eine Nussschale jetzt über ein entspanntes Gewässer. Mit einem überwiegend hypnotisierenden Überbau im zweiten Akt wird eine Eskorte abgerufen, die den Seelenverkäufer sicher zum rettenden Ufer begleitet.

Infos

Release

10.03.2023

Laufzeit

32:53 Minuten

Label

Breath:Sun:Bone:Blood

Homepage

Fazit
Das Ergebnis dieser deutsch/spanischen Cooperation ist ein gelungenes Stück zeitgemäßer Präsentation aus dem weitreichenden Spektrum des Black Metal.
11
von 15
Gut
.