ARDE – Ancestral Cult

Albumtitel

Ancestral Cult

Label/Vertrieb

Wolves Of Hades / Alerta Antifascista / Darkwoods

Veröffentlichung

28.10.2021

Laufzeit

36:27 Minuten

Genre

Atmospheric Black Metal

Homepage

In den unendlichen Weiten der Metallandschaft ist es unabhängig der reichhaltigen Auswahl für Musiker und Bands oft ein langer Weg den passenden Stil für sich festzulegen und zu verinnerlichen. Je extremer die Gangart, desto schwieriger wird es seinen gesetzten Anspruch in die passenden Töne zu verfassen und am Ende gar einen Meilenstein zu produzieren. Von Vorteil zeichnet sich dabei eine erkennbare Fortentwicklung von Veröffentlichung zu Veröffentlichung aus, die mit dem richtigen Schliff versehen mit der Zeit geht. Bestes Beispiel ist in diesem Fall das Berliner Fünfgestirn ARDE. Seit fünf Jahren durchkämmt die Band auf der Suche nach ihrer eigenen Identität die Sphären des Black Metal.

Sinnbildlich hat sich die Band zu diesem Zweck in die Wildnis mit Sack und Pack begeben, um sich intensiv inspirieren zu lassen. Dabei ist das  erste selbstbetitelte Full Length Album (2018) metaphorisch auf steinharten Lehmboden aufgebaut worden. Durch den fehlenden Halt der eingeschlagenen Zeltheringe steht dieses Konstrukt auf sehr wackligen Beinen. Doch mit jedem neuen Versuch wird man klüger. Dabei kommt das Debüt mit spielerisch ansprechenden Aspekten um die Ecke. Das das fachliche Know How und die Anforderungen an sich etwa sechsunddreißig Monate gebraucht haben um zu reifen, zeigt die neue extreme Expedition unter dem Titel „Ancestral Cult“.  Hier wurde der Platz zum Campen wesentlich weiser gewählt und auf der moosbewachsenen Grundlage wurde das Bandwigwam felsenfest mit dem Boden vereint.

Im Gegensatz zum dunklen fast wüsten Black Metal Entladung des Debüt eröffnet „Ancestral Cult“ dem grünen Naturreich einen ansprechenden Raum. Die dabei vorherrschende Kälte hält eiskalt aus den skandinavischen Breitengraden Einzug, während die Klänge sich an Bands wie WOLVES IN THE THRONE ROOM oder DRUDKH reiben. Die Spielzeit von gut über einer halben Stunde entfacht ein wonniges Gefühl, wenn sich die Reise durch die kraftvollen Atmosphären des schwarzen Genres unbeirrt vorwärts schreitet. Sehr angenehm fällt dabei auch der komplette Verzicht von den genretypischen Einsatz von Synthesizer auf. ARDE halten nur in wenigen Bruchteilen inne um kurz durch zu schnaufen, so wie es im zauberhaften Folk-Geschwängerten Track „Sile“ der Fall ist. Hier zieht die Gastsängerin Amelia Baker (CINDER WELL) mit ihrem lieblichen Klargesang einen in ihren Bann. Das Album hat sich zu einem echten naturbezogenen Hinhörer entwickelt, der nicht weder an Intensität gespart hat, noch überproduziert wirkt. Wenn in Zukunft ohne große Effekthascherei sich weiterhin auf diesen eingeschlagenen musikalischen Pfad vorwärts bewegt wird, dann steigt die Vorfreude auf weitere Zeltcamps mit den fünf Berlinern.

Fazit
ARDE schlägt mit dem großartigen "Ancestral Cult" seine Zelte im atmosphärischen Black Metal Lager auf.
13
von 15
Hervorragend
.