Ja was ist das denn für eine Wahnsinns-Röhre, die uns da schon beim eröffnenden Titelsong des selbstbetitelten Debütalbums „Icon Of Sin“ entgegenschallt? Sie gehört dem brasilianischen Youtube-Star Raphael Mendes, der vom Frontiers Label-Chef Serafino Perugino entdeckt und kurzerhand unter die Fittiche genommen wurde. Er durfte noch vier befreundete Musiker aus seiner Heimat mitbringen, um diesen, um es vorwegzunehmen, bockstarken Erstling einzuspielen. Es könnte also alles so wunderbar sein, wenn nicht, ja wenn nicht diese frappierende Ähnlichkeit in der Musik und Stimme zu einer sehr berühmten Metal-Band wäre. Denn der Kerl klingt tatsächlich wie der Clon von Bruce Dickinson und dementsprechend die Mucke nach Iron Maiden!
Damit kokettiert er wissentlich, was ihn halt auch wie gesagt auf youtube mit einem eigenen Kanal durch die Decke gehen ließ. Erinnert frappierend an einen gewissen Arnel Pineda, der ja ebenfalls auf Youtube als stimmliches Steve Perry Double entdeckt wurde und sogar den Job als Journey-Sänger ergatterte. Raphael könnte also irgendwann durchaus zu Iron Maiden gehen, falls Bruce Dickinson irgendwann mal keine Lust mehr hat. Egal, wen das alles nicht stört, bekommt jedenfalls astreine, oft epische Metal-Granaten mit deutlicher NWOBHM-Schlagseite geboten, von denen einige in den erfolgreichsten Jahren der Eisernen Jungfrauen eben von diesen selbst hätten stammen können..Als beste Beispiele neben dem genannten Opener seien hier das formidable „Shadow Dancer“ (siehe Video) sowie der achtminütige Kracher „Clouds Over Gotham“ genannt. Aber ein paar eigene Trademarks sind hier und da doch noch auszumachen. Von daher fällt mir eine gerechte Bewertung echt schwer, aber ich gebe gerne zu, dass mir die Mucke insgesamt richtig gut gefällt. Ich bin mir aber sicher, dass es auch andere Meinungen hinsichtlich dieser offensichtlich gewollten stilistischen und stimmlichen Übereinstimmungen geben wird.
Doch ich gebe zu bedenken, dass die Songs allesamt Eigenkompositionen sind, die auch erst mal geschrieben werden mussten! Die Diskussionsrunde ist hiermit also eröffnet.