Mit den immerhin seit 1996 existierenden Finnen OMNIUM GATHERUM habe ich mich nie wirklich beschäftigt, vielleicht auch weil ich dachte der Name klingt irgendwie dämlich. Dabei gibt der lateinische Begriff den Musikstil gut wieder: Alles zusammen, frei übersetzt könnte man auch Mischung aus Personen und Dingen dazu sagen! Aber ein Name ist nun wirklich kein Grund das neue und sehr poetisch betitelte Album „May The Bridges We Burn Light The Way“ schlecht zu finden! Ganz im Gegenteil die perfekt ausbalancierte Mischung aus Melodic Death Metal, Prog und finnischer Melancholie macht auf dem immerhin schon 10. Studioalbum wirklich Spaß!
Wer keine Keyboards mag und mit dieser typischen finnischen Schwermut nicht kann ist hier falsch, Fans von Acts wie AMORPHIS oder INSOMNIUM sind sicherlich hier gut aufgehoben, zumal Gitarrist, Bandkopf und letztes Gründungsmitglied Markus Vanhala auch bei INSOMNIUM und sogar CEMETERY SKYLINE aktiv ist. Alles Combos mit Klasse und grob in einer ähnlichen, aber nicht derselben Schublade zuhause. Bei OMNIUM GATHERUM regieren die Growls von Jukka Pelkonen, während zwei Mitglieder an Bass und Gitarre ab und an für Chöre und klaren Gesang zuständig sind. Musikalisch schaffen es die Finnen den im Grunde auch recht ausgelatschten Pfad des Melodic Death Metals durch Abwechslung und Offenheit dank besagter Progelemente und Melancholie spannend zu halten. Was überhaupt nicht zur vielschichtigen Musik passt ist das ultraminimalistische Artwork, was sogar ohne Bandlogo daher kommt. Das sieht echt merkwürdig aus! Auch wenn ich die Alben der jüngsten Vergangenheit überhaupt nicht kenne waren die Artworks dann optisch ein Hingucker im Vergleich zu dem hier. Ich bin auch sehr positiv überrascht wie frisch die Band bei ihrem 10. Album klingt. Als Hörer glaube ich jederzeit Herzblut und Biss zu hören. Die sehr melodische Gitarrenarbeit ist sehr abwechslungsreich und sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.