AEON WINDS stammen aus der Slowakei und existieren bereits seit ca. 2007. Hinter dem Projekt steht vor allem Svarthen (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards), unterstützt von Vorth am Schlagzeug und weiteren Gästen. Ihre Musik bewegt sich im Bereich des symphonischen bzw. atmosphärischen Black Metal, mit starkem Bezug zur Natur- und Folklore-Thematik ihres Heimatlandes (insbesondere den Karpaten).
„An Ode To The Mountains“ ist das vierte Full-Length-Album der Band und der zweite Teil einer Trilogie, die sich mit den Mythen und Landschaften der Karpaten beschäftigt. Die Produktion klingt differenziert, ohne überbordenden Bombast – sie verbindet epische Melodien mit düsterer Atmosphäre. Für Fans von älteren Symphonic/Atmospheric Black Metal-Ausprägungen wie EMPEROR oder LIMBONIC ART sei das hier durchaus eine Empfehlung.
Ein atmosphärischer Einstieg mit majestätischem Gefühl ist „Legends And Tales Of Old“. Laut Bandcamp-Infos: „Across the plains and meadows far away… stand sacred stones on their eternal guard.“ Es setzt Ton und Thema für das Album: Natur, Erhabenheit, Legenden. Der folgende Titeltrack ist eine klare musikalische Verbeugung vor den Bergen – stilistisch kombinieren AEON WINDS hier orchestrale Keyboards und aggressive Black-Metal-Elemente.
Thematisch geht es bei „Devoured By Time And Long Forgotten“ um Vergänglichkeit, Naturkräfte und das Verblassen alter Reiche. Hier gelingt der Spagat zwischen rauem Black Metal und ambientem Mystizismus besonders gut.
Ein monumentaler Track ist „Unyielding Citadel“, der mit tiefen Chorälen, dichten Gitarren und Keyboards eine Atmosphäre von alter Festung und verlorener Zeit erzeugt. „Lunar Ascension“ ist ein Schmankerl auf dem Album, mit Intro, steigendem Tempo, heroischem Refrain und Einsatz slowakischer Texte. Bei „Molpír“
geht es thematisch rund um einen historischen slawischen Hügel‐/Burgort („Molpír“). Der Track kombiniert dunkle Folklore-Stimmung mit treibenden Riffs und ritualartiger Atmosphäre. Ein Wandern durch metaphorische Waldlabyrinthe, Klangflächen sowie der Wechsel von Aggression und Melancholie ist „Woodland Labyrinths“.
„An Ode To The Mountains“ überzeugt durch starke thematische Ausrichtung, gute Produktion und eine Band, die ihr Genre mit Selbstbewusstsein ausfüllt. Die Schwächen könnten für manche Hörer darin liegen, dass das Album stilistisch wenig Überraschung bietet – wer aber klassischen symphonischen Black Metal mit Natur- und Folklorebezug mag, wird hier gut bedient.