MY MERRY MACHINE – DAYS OF DOOM

Artist

My Merry Machine

Albumtitel

Days Of Doom

Genre

Modern Metal

Bevor wir uns ins Album stürzen, lohnt sich ein genauerer Blick auf MY MERRY MACHINE: Das 2018 gegründete Trio aus Süddeutschland – bestehend aus Kirsten Zahn-Massing (Gesang), Markus Visser (Gitarre/Bass) und Tim Schwarz (Schlagzeug) – bringt eine bemerkenswerte Mischung aus Professionalität, DIY-Mentalität und handwerklichem Metal-Herz mit.

Die Band formierte sich aus der früheren Formation BLOODFLOWERZ, mit der bereits Studioerfahrung und Liveauftritte im In- und Ausland gesammelt wurden. Besonders bemerkenswert: MY MERRY MACHINE betreibt nahezu alles selbst – Songwriting, Produktion, Artwork, Videoclip – mit einer klaren Vision, sich nicht von externen Zwängen einengen zu lassen.
Musikalisch bedienen sie sich im Bereich Modern Metal/Melodic Death Metal/Alternative Metal – härtere Riffs, treibende Drums, gelegentliche Growls, aber auch melodische und eingängige Passagen.  Ihr Ansatz: laut, kompromisslos, aber dennoch mit einem Sinn für Songstruktur und Atmosphäre. „Days Of Doom“ erschien am 31. Oktober 2025 über El Puerto Records,  enthält sieben brandneue Songs, alle vom Trio eigenständig produziert: vom Songwriting über Mix & Master bis zum Artwork.

Schon der Albumtitel und die Songtitel deuten die Richtung an: Doom-Stimmung, Zerstörung, innerer Kampf, Abschied und Neubeginn. Doch MY MERRY MACHINE liefern nicht klassische Doom-Metal-Langsamkeit, sondern ein treibendes, energiegeladenes Metal-Werk mit dunkler Aura. Der Song „Monster Inside“ etwa wird als „düster aber doch klar, hart und bedrückend“ beschrieben.
Die erste Single „From Another World“ demonstriert das: Ein Spannungsfeld zwischen modernen Riffkaskaden, treibendem Schlagzeug, kraftvollem Gesang und möglicherweise Synth- oder Soundscape-Unterlagen, die den „anderen“ Aspekt suggerieren.
Was besonders auffällt: Die Band verzichtet auf Fremdzutaten – keine hochglanzproduzierten Arrangements, keine externe „Marken-Metal“-Schablone. Die DIY-Herangehensweise macht das Werk authentisch und roh. Das spürt man: Der Klang sitzt nicht perfekt poliert, sondern man hört die Schrauben, das Atmen des Instruments, das Leben dahinter, was ich persönlich sehr schätze. Das verleiht Echtheit.

Mit nur sieben Songs wählt das Album eine kompakte Form – keine epischen 15 Minüter, kein Überfluss. Diese Kürze kann eine Stärke sein: Jeder Track zählt, und der Hörer wird nicht in musikalische Überlänge gezwungen. Dennoch spürt man eine konzeptionelle Stringenz: Auftakt (From Another World) → Schmerz/Geständnis → Konfrontation → innere Bestie → Ausdauer („Until The End“) → Abschied („Funeral March“) → Neubeginn („The Morning After“).

Dank eigener Produktion hört man eine klare „Band am Werk“-Atmosphäre. Die Gitarren sind schneidend und präsent, das Schlagzeug kraftvoll und durchsetzungsfähig, der Gesang mit Emotion und Drive – kein ultraglattes Pop-Mixing, sondern Metal mit Ecken und Kanten. Die Eigenproduktion verleiht dem Album mehr Tiefe und Persönlichkeit.
„Days Of Doom“ ist kein Werk für die Hinterhof-Proberaum-Bands, sondern eine durchdachte, selbstbewusst produzierte Platte einer Band, die weiß, was sie will – und es sich nicht von außen vorschreiben lässt. MY MERRY MACHINE haben mit diesem Album ein Statement gesetzt: Metal mit Herz, Verstand und Authentizität.

Es fehlt vielleicht noch der absolute Killer-Hit oder das epische Monumentstück, das sofort Klassikerstatus erreicht – aber das Potenzial und die Klasse sind klar vorhanden. Wenn MY MERRY MACHINE künftig so konsequent weiterarbeiten, könnte man in ein paar Jahren zurückblicken und sagen: „Da ging es los.“

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Infos

Release

31.10.2025

Laufzeit

33:08 Minuten

Label

El Puerto Records

Fazit
Wenn du auf moderne, melodisch-aggressive Metal-Klänge stehst, und zudem gern ein Album bewusst durchgehst – mit Konzept, Stimmung und Spannungsbogen – dann solltest du hier unbedingt reinhören. Es könnte zu einem kleinen Geheimtipp werden.
11
von 15
Gut
Farbe egal: Hauptsache: schwarz!
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