LAURA COX legt mit „Trouble Coming“ nun auch schon ihr viertes Album vor. Auf den drei Vorgängern wurde ja immer schon eine gewisse Weiterentwicklung deutlich, was zeigte dass Stillstand für die (noch) 35-jährige Gitarristin und Sängerin mit englischen und französischen Wurzeln nicht infrage kommt. Jedenfalls verlief ihre bisherige Karriere sehr erfolgreich, denn schon früh durfte sie mit ihrer Band eine Show für den WDR-Rockpalast spielen. Sie war also eine sogenannte Senkrechtstarterin. Aber die neue Platte spielte sie eben ohne ihre Band ein, was natürlich Auswirkungen auf den Sound hat.
Denn LAURA COX setzte bei ihrer neuen Scheibe auf die Zusammenarbeit mit dem französischen Electro Blues-Duo NO MONEY KIDS, die bei der eigenen Musik sehr modern, das heißt auch gerne mal mit elektronischen Beats, vorgehen. Auch wird auf einen echten Drummer verzichtet, was dem Ein oder Anderen in der eher Basis-orientierten Blues Szene befremdlich vorkommen könnte. Mich stören diese Sounds insgesamt aber nicht ganz so sehr, obwohl ich beim ersten Hören schon leichte Bedenken hatte. Aber ich blieb dran und zog mir „Trouble Coming“ seitdem öfters rein. So startet die „neue“ LAURA COX mit einem grundsoliden, eingängigen Rocksong „No Need To Try Harder“ (siehe Video) schon traditionell und mit ihrer bekannt coolen Slide-Guitar, die ich ehrlicherweise gerne öfter hören würde. Fortan schleichen sich dann aber vermehrt diese elektronischen Spielereien und Sounds ein, die mir ab und an auch ehrlicherweise zu viel sind, wie etwa beim Abschluss-Song „Strangers Someday“ oder „Into The Storm“. Immer dann wenn es atmosphärisch dicht wird, treten auch Stärken zutage, wie z.B. beim wunderbaren „Out Of The Blue“, wobei Laura mit dem Klang eines Banjos Akzente setzen kann. So spielt jedoch der Blues insgesamt vielleicht nicht die ganz große Rolle wie z.B. bei „Rise Together“ bzw. bei den Vorgänger-Alben, wobei diese wirklich gute Stimme immer noch für Wohlgefallen sorgt. Diese Stimme wird auch mal wie beim Titelsong zwischendrin durch einen Sequenzer verzerrt und die Gitarren zirpen an einigen Stellen, was schon fast psychedelische Ausmaße einnimmt. An diese Sounds müssen sich die alten Fans sicher erst gewöhnen, gerade wenn mit einem Song wie „Dancing Around The Truth“ die Grenzen zum Einheits-Pop verschwimmen.