Die erst 2019 gegründete US-Truppe WINGS OF STEEL hat unglaublicher Weise kein Label und war auch schon mehrfach in Europa unterwegs. Ich kenne vom letzten und zweiten Album „Gates Of Twilight“ ein paar Lieder und die waren schon spitze. Jetzt erscheint drei Jahre später das dritte Studioalbum „Winds Of Time“ und fällt bei mir direkt wegen des klassischen Metartworks positiv auf. Aber auch musikalisch ist die Chose eine Verbeugung vor dem Metal der Achtziger mit aktueller Produktion, jedoch ohne seltsame Soundeffekte. Wer auf sogenannten US-Metal mit genügend Epic und Theatralik steht, Bands wie die frühen QUEENSRYCHE, RIOT und CRIMSON GLORY liebt, ist hier musikalisch und gesanglich goldrichtig! Auf jeden Fall, wenn man als Metalfan auf hohen, aber nicht zu hohen kraftvollen Gesang von Frontmann Leo Unnermark steht, der den von Gitarren dominierten Liedern unverkennbar seinen Stempel aufdrückt. Ein toller Sänger! Ich muss öfters an den leider viel zu früh von uns gegangenen Mike Howe (METAL CHURCH) denken.
Bei den acht Liedern ist alles dabei: eine epische, teils schleppenden Nummer wie der Opener „Burning Sands“ mit sechs Minuten, dass verdammt schnelle unter drei Minuten liegende „Saints & Sinners“ oder der epische Longtrack und Titelsong „Winds Of Time“ am Albumende mit 10 Minuten! WINGS OF STEEL beherrschen diese Alles und es wird nicht langweilig. Die Amerikaner haben auch drei Tracks in der fünf Minuten Marke, aber sie gehen auch gerne und ohne zu langweilen drüber hinaus. Wo würden CRIMSON GLORY stehen, wenn sie das hier als drittes Album gemacht hätten? Mehr Metal mit Kraft und Gefühl geht fast gar nicht! WINGS OF STEEL müssten eigentlich von jedem großen Label mit Kusshand genommen werden!