Nach „Deprecipice“, ihrem jüngsten Langeisen, hauen MASTIFF nun mit „For All The Dead Dreams“ einen Kurzspieler mit fünf Tracks und insgesamt guten 17 Minuten Musik raus, um den sicherlich zahlreicher gewordenen Anhänger ein wenig die Wartezeit zu verkürzen, oder weil man einfach Bock drauf hat. Stellt sich die Frage, ob letztlich lediglich ein Nachklapp oder ein eigenständiges künstlerisches Statement bei rumgekommen ist.
Ganz klar Letzteres. Auf „For All The Dead Dreams“ gibt es nämlich Rohkost vom Feinsten. War MASTIFFs Straßenköter-Mischung aus Sludge und Hardcore auf „Deprecipice“ schon fast majestätisch in Erscheinung getreten und walzte einen mit der Wucht einer vergoldeten Planierraupe nieder, so geht der Fünfer aus dem britischen Hull nun ein wenig schnörkelloser, aber nicht mit weniger Vehemenz zur Sache. „Decimated Graves“ steht dabei nicht nur numerisch genau in der Mitte der Scheibe, sondern stellt für mich auch den Höhepunkt dieser Entwicklung dar. Um es kurz zu fassen: MASTIFF in aktueller Verfassung sind noch etwas roher als zuvor, aber keinen Deut weniger grandios. Mich dünkt, hier schlägt eine Kapelle die Brücke auf zu künftigen Großtaten.