Nach den ganzen Neuauflagen von SWEET Alben, Raritäten Compilations und Livealben war ich ehrlich gesagt mehr als satt und auch etwas genervt, als ich in das wieder aufgelegte Livealbum von 1986 „Live At The Marquee“ hinein gehört habe. Doch schon nach ein paar Sekunden habe ich mächtig Spaß! Das hat mindestens drei Gründe: Der Sound ist recht authentisch. Das Line-up besteht aus den Originalmitgliedern Andy Sweet (Gitarre) und Schlagzeuger Mick Tucker, dazu gesellen sich der leider vor kurzem verstorbene erste IRON MAIDEN Sänger Paul Mario Day, Bassist Mal McNulty (SLADE) und Keyboarder Phil Lanzon (URIAH HEEP). Das ist ein geiles Line-Up und der Livesound ist richtig heavy, ja ich habe mir die Ohren gerieben so ballert das Material. Nach Glam Rock, Hard Rock und AOR Ausflügen war 1986 ein latentes NWOBHM Feeling hier zu hören, Oldies wie „Action“ oder selbst Hits wie „Fox On The Run“ und „Ballroom Blitz“ haben mehr Power als gedacht, auch das textlich sehr zweideutige „ACDC“ was als Bonustrack ausgewiesen ist ballert gut. Mit „Burn On The Flame“ gibt es noch einen Bonustrack. Selbst das oft sehr schwülstige „Love Is Like Oxygen“ „ballert“ trotz spaciger Keys und Überlänge zeitweilig gut rein im Verhältnis was ich sonst von THE SWEET oder SWEET (ich weiß immer noch nicht was das soll mit oder ohne!) kenne. Das unter drei Minuten kurze Drumsolo hat genauso Biss und Härte, das gilt auch für das Gitarrensolo gleicher Länge. Wer auf die hier enthaltenen Songs steht und diese immer mal knackiger und härter haben wollte, sollte hier zuschlagen, cooles Teil!
Tracklist
01 Action
02 Sweet F.A.
03 Love Is Like Oxygen
04 Restless
05 No You Don’t
06 Guitar Segue
07 Someone Else Will
08 Drum Solo
09 Set Me Free
10 Ballroom Blitz
11 Fox On The Run
12 AC/DC (Bonustrack)
13 Burn On The Flame (Bonustrack)