Dänemarks momentan heißester Metalexport BAEST meldet sich mit Album No. 4, das auf den Namen „Colossal“ getauft wurde, zurück und versorgen die stetig wachsende Anhängerschaft mit neuem Ohrenfutter. Das aus Aarhus stammende Quintett ist seit der Bandgründung 2015 in unveränderter Besetzung aktiv und hat sich nicht nur wegen der bisherigen grandiosen Veröffentlichungen einen Namen gemacht, sondern ist auch als Liveband schwer aktiv und beeindruckt durch absolute Spielfreude und Bühnendominanz gepaart mit Publikumsnähe.
Wie erwartet bietet auch „Colossal“ wieder erstklassigen, schwer groovenden und mitreißenden Death Metal, der sich aber nicht nur, wie bei den vorherigen Alben, auf die Huldigung der alten Helden (MORBID ANGEL, BOLT THROWER, ENTOMBED) konzentriert und eher auf traditionellen Pfaden gewandelt ist, sondern BAEST lassen dieses Mal überraschend viele 80er Hardrock- und Metalelemente in ihre Kompositionen einfließen. Diese Kombination lockert die Death Metal-Klatsche genial auf und sorgt so für einige Überraschungsmomente. Die Band streut dabei viele interessante Riffs ein und wagt es mit diversen Tempowechseln zu spielen. Eine mutige, spannende und absolut gelungene Erweiterung des Bandkataloges. Der Opener „Stormbringer“ beginnt mit einem luftig rockenden Riff, bevor das Gewitter losbricht und in gewohnter Manier Schädel gespalten werden. Ein weiteres Beispiel für die Erweiterung des Bandhorizonts ist das Stück „King Of The Sun“, bei dem sich Simon Olsen das Mikro mit seinem Landsmann Jesper Binzer von D-A-D teilt und dessen melodischer Part sich großartig in das Death Metal-Korsett einfügt. Stark inspiriert vom 80er Metal zeigt sich „Misfortunate Son“ mit ORM und auch der Albumcloser „Depraved World“ zeigt sich, insbesondere was die Gitarren angeht, stark von OZZY OSBOURNE aus diesem Jahrzehnt beeinflusst.
BAEST kreieren hier eine sehr gelungene musikalische Erweiterung ihres Sounds, die alte Fans nicht abschrecken wird (Wer bitte liebt denn nicht Metal aus den guten alten 1980ern?!) und sollten mit ihrem neuen Album viele neue Fans gewinnen und in diversen Jahresbestenlisten auf den vorderen Plätzen zu finden sein.