Die französische Melodic-Metal-Band DARKTRIBE ist bereits seit 2004 aktiv und tritt bis heute nahezu unverändert in derselben Besetzung auf. Mit „Forgotten Reveries“ veröffentlicht die Gruppe um die Agnello-Brüder nun ihr viertes Studioalbum. Geboten wird erneut eingängiger Metal, der von markanten Keyboard-Passagen, einem starken Gesang von Anthony Agnello und einer dezenten Progressive-Note lebt.Zwar ist das leichte Lispeln des Sängers an einigen Stellen noch wahrnehmbar, jedoch längst nicht mehr so ausgeprägt wie auf früheren Veröffentlichungen. Wer darüber hinwegsehen kann, wird deutlich mehr Freude an der Platte haben. Der Gitarrensound überzeugt durch Druck und Schärfe, die Riffs zeigen Biss, und die Keyboards fügen sich sinnvoll unterstützend in den Gesamtsound ein, ohne diesen zu dominieren.
Zwar erfinden DARKTRIBE das Rad nicht neu, doch das gebotene Klangbild dürfte Fans des Genres durchweg gut unterhalten und trägt problemlos über die gesamte Spielzeit. Was dem Album ein wenig fehlt, ist ein absoluter Überhit, der auf YouTube oder im Internetradio dauerhaft rotieren könnte – am ehesten kommt hier noch „Eden And Eclipse“ infrage.Abgesehen davon ist „Forgotten Reveries“ ein solides und zeitlos wirkendes Album, das weder in symphonische Übertreibungen noch in reinen Gimmick-Metal abdriftet. Hätte diese Veröffentlichung Anfang der 2000er das Licht der Welt erblickt, hätte sie vermutlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erregt als im Jahr 2025. Dennoch lohnt es sich, den Franzosen eine Chance zu geben – schließlich stammt aus ihrem Heimatland vergleichsweise wenig Metal.