Die Sizilianer XENOS A.D. haben sich 2019 gegründet und legen bereits ihr drittes Album vor, wobei die ersten beiden Alben ohne den Namenszusatz A.D. auskamen. Der Opener “1986” lockt auf eine falsche Fährte, denn Old-School oder Retro-Thrash gibt es hier nicht zu hören. Vielmehr ist aggressiver und energiegeladener Thrash Metal angesagt. Der Sound ist ziemlich eigenständig, Vorbilder lassen sich nur erahnen, sind jedoch nicht so offensichtlich. Das Songwriting erinnert stilistisch an alte MEGADETH und HEATHEN, denn der Thrash ist zwar nicht so verschachtelt aber doch einigermaßen technisch.
Den Italienern gelingt es, in den harten Sound genügend Melodien unterzubringen, wie es beispielsweise auch XENTRIX tun (“Dogma Of War”). Dazu gesellen sich gelegentliche Doom Parts (“Tears On The Face Of God”), druckvolle Power-Songs (“Crown Of Seperation”) und coole Grooves (“Children Of the Atomic Sun”, “The Bleeding Hands Of Fate”). Am Besten gefallen mir die Südeuropäer aber, wenn sie straight-forward SLAYER-mäßig agieren (“Welcome The Destroyer”). Ein Kritikpunkt ist jedoch der unflexible Gesang, der doch sehr starr ist und keine Melodien zulässt. Dafür ist seine Aussprache jedoch sehr deutlich und auch ohne Textblatt gut verständlich.
Der rifflastige Thrash Metal ist um Abwechslung bemüht, so platziert das Trio immer mal wieder Breaks, kurze Blastbeat-Attacken und die bereits erwähnten Melodien. Das Album hat einen guten Flow, es bleibt aber zu wenig hängen. Auch die Gitarrensoli sind nicht sehr mitreißend und oftmals eher fehl am Platz
Die CD gibt es für 13 € und den Download für 7 € direkt beim Label: https://mykingdommusic.bandcamp.com/album/reqviem-for-the-oppressor