Ein interessantes Package: Der gutklassige MOTÖRHEAD Tribut MOTÖRBLAST als Headliner und die Koblenzer Bierfans STEELPREACHER als Support mit fetter Spielzeit zum Release ihres siebten Albums. Hier hieß es an einem Freitagabend pünktlich zu sein! um halb acht war Beginn. Als ich um halb acht den Club betrete spielen schon STEELPREACHER. Der Sound ist gut, die Bude solide gefüllt und das Quartett hat neue Bühnenaufsteller / Banner mit STEELPREACHER Bierdosen drauf, einfach aber genial! Dazu noch ein Backdrop mit ihrem Maskottchen und jede Menge Spaß in den Backen. Während die Gebrüder Hübinger sichtlich transpirierten, hatte Leadgitarrist Andreas Dötsch da weniger Problem, vielleicht war das Stirnschweißband der Grund. Bei dem Mann sieht das eh alles lässig aus, als Gitarrenhexer Andi The Wicked ist er auch mal solo unterwegs und manchmal denke ich mit dem eingängigen Party Metal von STEELPREACHER ist der Gitarrist manchmal fast unterfordert. Ansonsten ist der Sound roh und satt, bin echt froh das die Musiker vor einigen Jahren vom Trio zum Quartett gewachsen sind. Aber auch der jetzt schon vier Jahre aktive Drummer KK Wild alias Kevin Kurth macht immer noch einen motivierten Eindruck, teilt sich mit dem Bassisten Mu die Backingvocals und gibt gut Gas. Schön, wenn es noch Acts gibt die diese nicht vom Band einspielen lassen. Die Auswahl der Lieder bei sieben Alben und einer Stunde Spielzeit ist sicherlich schwierig gewesen, zumal der Abend als Releaseparty des neuen Albums „Gimme Some Metal“ galt. Da gab es halt Partysongs und von denen haben STEELPREACHER ja einige, da ist das Motto „Beer, Meat And Metal“ Programm. Spaß scheinen die Herren auch zu haben und den Eskapismus gönnt man sich gerne mal dem Alltag zu entfliehen. Dass die vier Bitburger Fans sich auch mal gerne selber auf die Schippe nehmen, beweisen sie bei den Ansagen zwischen den Liedern. Hier ist nicht alles bierernst, aber den Metal nehmen die Musiker schon ernst. Nach dem regulären Set, überraschten mich die Jungs mit zwei der größten Metal oder Hard Rockhymnen der Gegenwart als Coversong: „I Wanna Rock“ von TWISTED SISTER und „Bang Your Head“ von QUIET RIOT. Hierbei legte Sänger und Rhythmusgitarrist Jens „Preacher“ Hübinger die Gitarre weg und war „nur“ noch Frontmann. Ein gelungener Abschluss! 2026 feiern die Jungs dann ihren 20.Geburtstag!
Ich bin ja kein Fan dieser überall spielenden Tributebands, was soll ich mir Covertruppen von Acts anschauen wie SAXON, WASP oder ACCEPT anschauen, wenn die Originale noch ausreichend touren und vor allen Dingen bezahlbar sind? Bei MOTÖRBLAST sieht die Sache da ganz schon anders aus. Frontmann, Bassist und Ikone Lemmy Kilmister ist bekanntlich seit 10 Jahren tot. Ohne ihn gibt es kein MOTÖRHEAD, auch wenn Phil Campbell auf diese Songs anscheinend live immer noch zurückgreifen muss. Das deutsche Trio MOTÖRBLAST habe ich schon auf diversen Veranstaltungen erlebt und immer bei den Gigs Spaß gehabt, denn die drei Musiker haben es optisch, wie musikalisch geschafft eine gut funktionierende Illusion zu schaffen. „Ihr“ Lemmy sagte zu Beginn des Konzertes im Café Hahn das dies eine Tributshow für eine geile Band ist und das keiner Lemmy ersetzen kann, oder so ähnlich. Das machte die Drei sympathisch, zumal sie echt ein breites Repertoire zu haben scheinen und so alte und neuere Hits der britischen Combo gut in ihr Set untergebracht haben. Der Lemmy Darsteller sieht auch mit seiner drahtigen Statur, dem falschen Bart und Warzen samt Sonnenbrille und Hut dem Original wirklich ähnlich und hat sich dessen Bühnengebaren und Gesangshaltung gut abgeschaut. Lediglich die Perücke sieht recht unecht aus. Ich würde mich in Zukunft auch über weiße Stiefel freuen! Auch der Mikkey Dee Darsteller macht seine Sache mit Elan und gibt Gas am Schlagzeug, während Phil Cambell ähnlich lässig wie das Original die Riffs in die Menge feuert. Diese hat sich um ein paar STEELPREACHER Fans gelichtet, hatten aber wie ich wirklich Spaß an der Show, wobei ich die Lichtund Videoshow mit dem rotierenden, runden Projektor in der Mitte des Sets mal wieder recht cool fand. MOTÖRBLAST würde ich mir zu jeder Zeit wieder anschauen!












