CHEAP TRICK aus Illinois/USA gründeten sich schon 1973 und sind zwar irgendwie ne Kult-Band, werden aber leider hierzulande oft nur auf ihren Hit „I Want You To Want Me“ reduziert. Das ist eigentlich schade, denn das Quartett war und ist immer noch stilistisch höchst abwechslungsreich unterwegs. Außerdem auch, gemessen am Alter der Mitglieder noch richtig produktiv und in den USA auch live aktiv, denn das letzte Album „In Another World“ stammt aus dem Jahr 2021. Die ruhen sich also keineswegs auf ihren Lorbeeren aus.
Auch das neue Studioalbum „All Washed Up“ kann immer noch überzeugen, denn von Alterserscheinungen ist weit und breit keine Spur! Sehr lässig und moderat rockend klingen die neuen Songs, wobei eben die stilistische Abwechslung das Salz in der Suppenküche bzw. im Waschsalon von CHEAP TRICK ist. Mal ehrlich, das Coverartwork, Band und Titel sind zusammen gesehen doch eine Wucht, oder? Rockmusik, die ich mir nicht unterhaltsamer vorstellen könnte, wobei sogar ein paar AC/DC-Vibes etwa bei „All Wrong Long Gone“ durchklingen. Aber von Nachäfferei sind CHEAP TRICK mit ihrem genialen Frontmann Robin Zander weit entfernt, die Band klingt immer noch höchst eigenständig und unverkennbar nach sich selbst. Es ist völlig egal ob verschleppter und bluesig („Bet It All“), ruhiger und balladesk („The Best Thing“) oder einfach gradeaus rockend wie bei „The Riff Won`t Quit“ (siehe Video), das ist einfach gesagt im Ganzen eine absolut sichere Nummer! Kein Firlefanz, keine Spiränzchen, das ist gekonnt, cool und CHEAP TRICK sind immer noch eine ganz sichere Bank. Auch ein radiotaugliches Stück wie die poppigere Nummer „Twelve Gates“ nimmt dieser Band kein Mensch übel, warum auch? Und diese Stimme scheint einfach kein Verfall-Datum zu haben!
