Irgendwo zwischen Bramsche, Osnabrück und Oldenburg muss eine Menge Sand rumliegen. Andernfalls ließe sich kaum erklären wieso – Obacht, meine Damen und Herren und alle dazwischen! – BLACK CHARGER, die in Bramsche aufwuchsen, in Osnabrück leben und in Oldenburg aufgenommen haben, derart wüsten STONER ROCK spielen. Habe die Region schon mal auf der A1 passiert – das mit der Wüste klingt gar nicht mal so unplausibel.
Aber letztlich geht es bei „Small Town“, dem Erstlingswerk der Nordmänner, ja um die Musik und selbige präsentiert sich durchaus gut abgehangen. Klar sind Referenzen an Größen wie KYUSS oder FU MANCHU hörbar, ich fühle mich ob der Larmoyanz im Vortrag aber noch viel eher an die QUEENS OF THE STONE AGE erinnert. Ähnlich wie diese kommen BLACK CHARGER mehr aus dem Handgelenk und weniger aus der Hüfte. Dabei steht ihnen ein extra Schuss musikalische Tabasco-Soße durchaus gut. Der Titeltrack, „Walk With Me“ oder „Snake Dance“ kommen einen Zacken flotter daher, was dem Vortrag merklich guttut. Alles wirkt tighter und der Mitwippfaktor beim Hörer steigt dadurch auch umgehend. Bleibt abschließend die finale Frage der Wertung. Keiner der Songs stinkt komplett ab, das Niveau ist absolut solide und die genannten Songs sind schon kleine Highlights. Mehr davon, dann wird’s bei der nächsten Runde locker zweistellig.