ATUA BLUES nennt sich die Zusammenarbeit zweier außergewöhnlicher Blues-Musiker, die aus verschiedenen Kulturkreisen stammen. Da ist zum Einen der aus Neuseeland stammende Grant Haua, der den sogenannten „Māori-Blues“ in die große Szene brachte und so den Blues noch vielfältiger, internationaler und ja, noch offener werden ließ. Sein Partner In Crime stammt aus der südfranzösischen Region Okzitanien, eine wunderschöne Gegend, in der auch viele Katalanen leben und so spanische Einflüsse in die Kultur einfließen. David Noël heißt er, lebt meines Wissens nach mittlerweile in Berlin und ist Teil der SUPERSOULBROTHERS. Beide lernten sich 2022 kennen und sind seitdem eng befreundet, man trat auch mal gemeinsam auf und schrieb ein paar Songs, die jetzt auf dem Album „Two Roots“ zu hören sind.
Den Anfang macht allerdings ein Cover des Klassikers „Amazing Grace“, das in seiner entspannten, souligen Version den idealen Einsteiger darstellt. Beide haben sehr unterschiedlichen Stimmen, die von Grant Haua rau und tief, die von David Noël weich und soulig harmonieren wunderbar miteinander und machen einen wichtigen Teil des Genusses aus. Dass die beiden Künstler auch noch hervorragende Gitarristen sind, macht diese Geschichte noch runder. Überhaupt stehen die Stimmen sowie die Gitarren ganz klar im Vordergrund. Dass die Songs insgesamt damit recht spärlich instrumentalisiert wurden, es sind höchstens zu Bass und Drums mal noch ein Piano, eine leise Orgel bzw. hintergründige Keyboards zu vernehmen, gestaltet sich zudem vorteilhaft für den Sound. So verschmelzen die Stilarten fließend miteinander, wie etwa bei „River Blues“ (siehe Video) gewisse Country-Einflüsse eingeflossen sind. Als zweites und letztes Cover wurde der Gospel-artige George Harrison-Song „My Sweet Lord“ ausgewählt. Das gesamte Album wird aufgrund der Lockerheit der Interpretationen mit einem hohen positiven Vibe durchzogen, es macht einfach Freude dem Duo beim Musizieren zuzuhören. Mal was ganz anderes, einfach gute Musik.
