Den US-amerikanischen Musiker BONES OWENS habe ich letztes Jahr in Hannover live gesehen, als er für BLACKBERRY SMOKE anheizte. Er und seine Musik blieben mir bis heute in guter Erinnerung, denn sein Minenspiel, die Art und Weise wie er seine Gitarre maletrierte, die positive Ausstrahlung und letztendlich auch diese saucoole, energetische sowie an Blues und Country orientierte Rockmusik habe ich bis dahin noch von keinem anderen Sänger so erlebt!
Jetzt ist sein drittes Studioalbum „Best Western“ erschienen, das sich gegenüber den Vorgängern sehr viel variabler hinsichtlich Stilistik zeigt und nur noch vereinzelte, klassische Country-Elemente aufweist. Vielmehr rumpelt und rockt es erfreulich geradeaus oder, wie im Falle des Openers „Before I`m In The Grave“ in südlichere Gefilde! „Old Time Low“ geht sogar als pure, flotte Rock`n Roll-Nummer durch und lässt die Beine wie von selbst mitwippen. Der Sound ist trocken, wuchtig und die meisten Songs sind mit viel Hall produziert. BONES OWENS kann aber auch ruhigere Töne anschlagen wie etwa bei „Pay No Mind“ oder „Sunday Fix“ bewiesen wird. Beim ganz hervorragenden Titelstück (siehe Video) erhält der Künstler gesangliche Unterstützung von YELAWOLF, der den Rap-Part (!) übernahm. Wie Rap? Ja, klingt seltsam, passt aber ganz hervorragend in dieses Hammer-Lied und beweist zudem, dass dieser außergewöhnliche Musiker ohne Scheuklappen musiziert! „Silver Spoon Blues“ ist genau das was der Titel vorgibt, aber durch den verzerrten Gesang und einen flotteren Rhythmus alles andere als ermüdend! „In The Wind“ schlägt sogar in eine psychedelische Richtung der späten Sechziger/frühen Siebziger und fetzt wie Sau! Überhaupt steckt das Album voll Energie, einer faszinierenden Eingängigkeit und zeugt von einem starken Rhythmus-Gefühl! Wer auf Bands wie WHISKEY MYERS oder ROBERT JON & THE WRECK steht, der sollte sich diesen Kerl aus Missouri, der seine Zelte aber in Nashville aufgeschlagen hat unbedingt mal geben!