FUERSCHWANZ – Knightclub

Artist

Feuerschwanz

Albumtitel

Knightclub

Genre

Mittelalter / Fantasy Metal

Krass, was für eine positive Entwicklung die ehemaligen Mittelalter-Rocker FEUERSCHWANZ hingelegt haben. Seit 2018 gibt es keine zotigen Texte mehr mit dämlichen Titeln wie „Sex ist Muss“, sondern Fantasy / Mittelalter-Metal was sich zum Glück auch in den Texten wieder spiegelt. Seit einigen Jahren gefallen mir die Deutschen erstaunlich gut, wobei sie musikalisch früher auch nicht schlecht waren. Jetzt sind sie mit dem 12. Album „Knightclub“ zurück und haben sich dank des Mitmachens beim ESC Vorentscheid sicherlich noch mehr Fans erspielt. Diesen hätten sie meiner Meinung nach auch sicherlich gewonnen, wenn die Macher nicht einfach die Regeln geändert hätten damit ein dämlicher Popsong gewinnt und am Ende auch nichts reißen konnte.

Feuerschwanz haben mit den Jahren ihre deutschen Texte durch englische angereichert, sogar für die ausländischen Fans eine quasi Best Of mit ihren Hits in englischer Sprache gemacht. „Warriors“ (2024) funktionierte echt gut, auch die Scheibe „Todsünden“ mit Coversongs gebündelt auf einem Album war echt stark, zumal die normalen Studioalben auch keine Rohrkrepierer waren. Das hätte 2015 keiner geglaubt! Bei den Covertunes haben die Musiker auch ein echt feines Händchen, besonders bei fremden Genres wie „Ding“ um daraus dann eine FEUERSCHWANZ Nummer mit Partyfaktor 10 zu machen. Da ist es weniger verwunderlich, dass diese erfolgreiche Mischung auch bei „Knightclub“ genutzt wurden, wobei die Texte auch mal zwischen Englisch und Deutsch hin-und herspringen. FEUERSCHWANZ haben auch ein gutes Gespür für Gäste, so rappte ein gewisser DAG von SDP beim zweideutigen Titelstück „Knightclub“ mit, während DORO dem vorhersehbaren und klischeetriefenden „Valhalla“ sehr gut beisteht. Auch „Lords Of Fyre“ mit LORD OF THE LOST als Gäste kommt brachial und härter als die üblichen Tracks von FEUERSCHWANZ daher, zumal man mit den Norddeutschen auch auf Tournee geht. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Ansonsten werden noch Fantasythemen wie „Herr der Ringe“, Mittelalterthematiken bei „Tanz der Teufel“ und Bücher / Filme wie „der Name der Rose“ eingebaut. Das Alles mal mehr und weniger metallisch, manchmal gibt es noch eine Spur mehr Folk und Mittelalter-Rock, wobei die Geige von Johanna generell gut in den Bandsound integriert wurde.

Auffallend ist für mich, dass die Lieder sehr auf kurze Spielzeiten getrimmt wurden, aber FEUERSCHWANZ bekommen auch Airplay was man nutzen sollte. Neues bieten die Musiker nicht, aber wenn die Mischung so gut funktioniert, warum dann was ändern? Der Wechselgesang der zwei Frontleute Hauptmann und Hodi ist seit einiger Zeit so auf den Punkt und stimmig, das muss denen erst mal jemand nachmachen. Als letzter Track gibt es mal wieder einen Coversong eines nervigen Poptracks, dieses Mal „Gangnam Style“. Auch hier schaffen FEUERSCHWANZ mir gute Laune zu bescheren, ähnlich wie bei „Dragostini Din Tei“ oder all ihren anderen Covertracks.

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Infos

Release

22.08.2025

Laufzeit

40:36 Minuten

Label

Napalm Records / SPV

Fazit
Starkes Artwork, gewohnte Kost, textlich vorhersehbar, musikalisch eingängig und mit vielen Ohrwürmern!
12
von 15
Edelstahl
"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)