Für die erst 2015 gegründete Schweizer Frauen Metalband BURNING WITCHES habe ich großen Respekt, da sich die inzwischen mit Musikerinnen aus den USA und Niederlande verstärkten Eidgenossinnen immer durch viel Arbeit, schweißtreibende Gigs und lange Tourneen in der ganzen Welt ihre Fans hart erarbeitet haben und mittlerweile als Headliner unterwegs sind. Das Ganze trotz Schwangerschaften und Umbesetzungen.
Das schon sechste Album „Inquisition“ hat mal wieder ein herrlich klischeehaftes, gezeichnetes Artwork in der wie so oft die Musikerinnen verewigt wurden und beherbergt auch mal wieder ein sehr dunkles, gerne von der Gruppe genutztes Thema wie das Infoschreiben es schon Preis gibt: „Thematisch handelt das Album von der mittelalterlichen Frauenverfolgung, religiöser Unterdrückung und dem unzerbrechlichen Geist des Widerstands“. Diese Thematik steht ihnen musikalisch, sowie in ihren Videos. Über allem thront die wandlungsfähige Röhre von Frontfrau Laura Guldemond die weiblich klingt, aber genug Kraft hat um mit den ganzen männlichen Metalsängern mitzuhalten. Bei den Liedtiteln werden sämtliche Metal Klischees ausgepackt als wären wir in den Achtzigern und schauen B-Action Filme: „High Priestess Of The Night“, „In For The Kill“, „Burn in Hell“ oder „Soul Eater“ sprechen dabei eine deutliche Sprache.
Die Produktion von V.O. Pulver (GURD; POLTERGEIST) und Damir Eskic (DESTRUCTION) lässt das Ganze niemals zu einer Retroveranstaltung werden, noch klingt es zu modern. Die Lieder an sich sind ohne Schnörkel oder Überlänge und damit wie geschaffen für die Bühnen dieser Welt! Zeitweilig haben die Tracks eine leichte Thrash Note und gar ein mystisches Intro und Outro. Auch wenn mir, dem straffen zwei Jahresrhythmus wohl geschuldet, der eine oder andere Überhit fehlt ist „Inquisition“ ein amtliches Brett!