DESASTER – KILL ALL IDOLS

Artist

Desaster

Albumtitel

Kill All Idols

Genre

Blackened Thrash Metal

Das neue DESASTER-Album “Kill All Idols” ist bereits die zweite Scheibe im gleichen Line-Up. Auch abseits der Musik sind Infernal, Odin, Sataniac und Hont Freunde, was das Songwriting einfacher macht. Der Vorgänger “Churches Without Saints” aus dem Jahre 2021 war ein klassisches Old-School Black/Death/Thrash- Album. Das neue Album hat all diese Zutaten auch, doch gerade bei den Gitarren hört man hier ihre Punk-Roots heraus. Die Band ist um Abwechslung bemüht, was man gut an dem Opener “Great Repulsive Force”, der ohne Intro daherkommt, sehen kann. Das Stück beginnt schnell, doch nach einer Weile Geprügel wird das Tempo gedrosselt, so dass der Song noch bedrohlicher und düsterer wirkt. Und so ist es mit vielen Songs: Das Grundtempo ist oft schnell, aber das bleiben die Songs nicht und das ist gut so, denn so wird es nicht langweilig.

Es gibt aber auch die getragenen, im Midtempo verweilenden Tracks wie das nachfolgende “Emanation Of The Profane”, das dem Gesang viel Raum gibt. Ein besonderer Song ist auch “Ash Cloud Ritual”: Eine halbe Minute besessenes Geknüppel, dann eine Pause in der man denkt, der Song ist schon zu Ende. Doch es folgt ein unerwartet langsamer Doom-Part, der dem Song viel Tiefe verleiht. Die letzte halbe Spielminute gehört dann wieder dem Geknüppel. Das für DESASTER mit knapp siebenminütiger Spielzeit ungewöhnlich lange “Fathomless Victory” vereint alles, wofür DESASTER 2025 stehen, da es vom Aufbau und den Arrangements langsame, schnelle und Midtempo-Parts verbindet. Dazu kommt noch eine dunkle Atmosphäre, der bandtypische Mittelalter-Touch und starke Riffs.

“They Are The Law” ist ein typischer Banger in der alten Tradition der Koblenzer, der von vorne bis hinten nur ein Tempo kennt: nach vorne! Es ist einer der Songs, die den Hörer zum Ausrasten bringen und beinhaltet als einer von zwei Tracks ein kurzes Gitarrensolo. Das Lied kommt mit einer Spielzeit von nur 2:19 Minuten aus und passt damit in die Kategorie “kurz aber heftig”, hat aber auch starke Punk-Einflüsse.

DESASTER ist mit dem Album ein intelligenter Schachzug gelungen. Man hat zum einen alle Trademarks, die den Sound der Koblenzer ausmachen, hat diese um die genannten Punk-Anteile ergänzt und spielt mit der Abwechslung, so dass das Album sehr dunkel und düster klingt. So unterscheiden sich die Songs recht deutlich voneinander und doch ist es ein geschlossenes Album. Das Album wurde im Übungsraum von DESASTER zusammen mit ihrem Live-Mischer Jan “Janosch” Gensheimer aufgenommen. Den Mix und das Mastering übernahm Greg Wilkinson, den man als Bassist von AUTOPSY kennt, in seinem Earhammer- Studio in Oakland, Kalifornien. Herausgekommen ist ein druckvoller und doch transparenter Sound, in dem alle Instrumente gleichberechtigt zu hören sind, was auch für den sonst oft untergehenden Bass gilt.

Der Albumtitel ist für eine Band wie DESASTER vielleicht etwas ungewöhnlich, ist aber eine Einladung an die Hörer, für sich selbst zu denken.

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Infos

Release

22.08.2025

Laufzeit

39:07 Minuten

Label

Metal Blade Records

Fazit
Ich bin geneigt, der Band ihr bisher abwechslungsreichstes und vielleicht auch bestes Album zu attestieren, denn Infernal haut hier wieder sehr gute Riffs raus, die im Ohr bleiben. Besser kann man Blackened Thrash Metal kaum spielen.
13
von 15
Hervorragend
Let the Metal flow!