Emo Core ist ja auch so ein Genre, das nicht so leicht zu beschreiben ist. Viel Metalcore, Hardcore und einige Spielarten des Punk und/oder Hardcore-Punk werden munter vermischt und brutale Attacken sind genauso vertreten wie melodische, ja sanfte Parts. Im Falle der US-Amerikaner von, ich kürze die Truppe besser gleich mit TWIABP ab, kommen noch Elemente aus dem Post Rock dazu! Emo ist ja grundsätzlich nicht mein bevorzugtes Metier, allerdings bin ich zwischendrin auch mal interessiert an Genres, die bei mir sonst nicht laufen. Musik ist bei mir halt von der Stimmung abhängig, was bei vielen meiner Kumpels auch so ist.
Mit „Dreams Of Being Dust“ erscheint schon das fünfte TWIABP-Album, wobei der Sechser mit Cellistin und Co-Sängerin (!) schon mehr EPs und sogenannte Split-CDs rausgebracht hat. Die neue Scheibe dürfte jetzt die bisher härteste Platte sein, denn die Luzie geht meist mächtig ab. Viel Wut transportieren Songs wie der Opener „Dimmed Sun“ oder auch „Beware The Centrist“ (siehe Video), obwohl die Melodien dann irgendwann auch nicht zu kurz kommen. Aber es gibt auch die zerbrechlichen, wenn auch schräger angehauchten Stücke mit technischen Spielereien wie mit zirpenden Gitarren-Sounds ausgestatteten Stücke (z.B. „Oubliette“). Die Platte ist voll von Überraschungen und ganz bestimmt nicht als Begleitung für den Frühjahrsputz geeignet. Die Band verlangt vom Hörer viel Aufmerksamkeit, was für mich größtenteils schon progressive Züge aufweist! So können dann wie bei „Captagon“ etwa auf zerbrechlich zarten Gesang unmittelbar eine Dampfwalze inform von bösen Growls folgen. Die flirrenden Synthies gepaart mit den schweren, grollenden Gitarren tun ihr Übriges dazu, damit sich der Hörer nie auf der sicheren Seite wägen kann. Das ist insgesamt spannend, vor allem wenn dann zusätzlich punkige Elemente den Sound bereichern, nachzuhören etwa bei „Dissolving“. Ich fühle mich beim Hören jedenfalls wie auf einer emotionalen Achterbahn-Fahrt, die ich persönlich nicht jeden Tag brauche!