Der US-Amerikaner JOE STUMP ist nicht nur als aktueller Gitarrist von ALCATRAZZ sowie als ehemaliger Klampfer von THE REIGN OF TERROR bekannt, sondern auch als Shred-Solokünstler, der schon einige Instrumental-Alben veröffentlicht hat. Die großen Erfolge wie etwa seine stilverwandten Kollegen YNGWIE MALMSTEEN, STEVE VAI oder JOE SATRIANI konnte er zwar nicht einheimsen, zählt aber trotzdem zu den Könnern seines Fachs. 2018 brachte der an einer Highshcool lehrende Gitarren-Professor mit seinem Projekt TOWER OF BABEL das Album „Lake Of Fire“ heraus, das damals mit Sänger Csaba Zvekan die Power Metal bzw. Heavy Metal-Fans bediente. Lange hat es gedauert bis zum neuen Output, der jedoch stilistisch als auch vom Line-Up her gänzlich andere Wege geht.
„Days Of Thunder“ wurde mit dem ehemaligen Drummer und Sänger Jo Amore (u.a. ex-NIGHTMARE) und weiteren mir nicht so geläufigen Musikern eingespielt. Stilistisch wird diesmal das große Feld des Classic Hard Rock beackert, was Vergleiche mit DEEP PURPLE, RAINBOW oder, um in deutschen Landen zu bleiben, VOODOO CIRCLE zulässt. Das Ganze wurde auch sehr ordentlich und routiniert umgesetzt. Im Hintergrund mal ne Orgel wie bei „Rules Of Silence“, zwei ruhigere, kürzere Intros wie das einminütige, eröffnende „Dominium“ lassen mich an AXEL RUDI PELL denken und das Tempo wird routiniert variiert. Mit „Blind Are Your Eyes“ befindet sich zudem eine feine Halbballade auf dem Album. Das Titelstück (siehe Video) kratzt am Heavy Metal und der Refrain eignet sich ganz hervorragend zum Faustrecken. Ja, die Stimme des Shouters gefällt mir zugegebenermaßen ebenfalls ganz gut, der Typ kann was und sie passt vor allen Dingen hervorragend zum Stil der Mucke! Auch die Solos bzw. die gesamte Gitarren-Arbeit des erfahrenen Haupt-Protagonisten sind aller Ehren wert und sind das songdienliche Salz in der Suppe. Insgesamt kann ich mir dieses Album also gut anhören, auch weil es meinen persönlichen Musikgeschmack bestens bedient. Aber für höhere Weihen oder Maßstäbe zu setzen braucht es heutzutage schon etwas mehr, um sich aus der Masse an Hard Rock-Bands abzuheben.