Vor kurzem schrieb mich der Schweizer Ben Sollberger (Solo, AGE OF DISCLOSURE, DISTANT PAST) an ob ich nicht Lust hätte etwas über das Solodebüt von Orlando SKRYLLS schreiben würde. Ich sagte zu da ich Orlandos Stimme schon von einigen Titeln auf einem AGE OF DISCLOSURE Album kannte. Als ich die Stimme das erste mal hörte störte mich irgendetwas, nach mehrmaligen hören legte sich dieses störende Gefühl und zeigte was in Orlando steckt.
Bei Orlando handelt es sich um einen Sänger und Gitarristen der mit seinem Album „Songs About Life And Death“ ein Ausrufezeichen setzen möchte. Er bezeichnet sich selber als Alchemist der Leben und Tod thematisiert und in Klang verwandelt. Ob dies zutrifft sollte jeder für sich beurteilen, da Musik von jedem unterschiedlich aufgenommen wird. Allerdings ist der Albumtitel hier Programm und könnte nicht treffender gewählt sein. Die Texte drehen sich um die beiden Themen Leben und Tod und wurden mit den Instrumenten sehr gut in Klang umgewandelt. Orlandos Stimme hat ein besonderes Timbre das sich schlecht beschreiben lässt, und bewegt sich zwischen Pete Steel (TYPE O NEGATIVE) und Ben Sollberger. Die Stimme wirkt genau so düster und bedrohlich wie die schaurige Stimmung der Musik und passt perfekt zusammen. Der Stil wandelt irgendwo zwischen Gothic, Doom und Alternative Metal, wobei sich die bedrohliche Stimmung am meisten im Gothic und Doom Metal befindet. Die Haupteinflüsse liegen ganz klar auf Seiten von TYPE O NEGATIVE, PARADISE LOST und LIFE OF AGONY mit einem Flair von schaurig-schöner HIM Melancholie. Bei manchen Titeln hat man das Gefühl das Orlando jeglichen Seelenschmerz in genau diesen Moment kanalisiert oder nur aus Wut und Zorn besteht. In nächsten Augenblick meint man das das aufgebaute Drama auf festen Kurs in Richtung Abgrund zurast.
So hat Orlando ein Album geschaffen das zwar auf der einen Art düster und bedrohlich erscheint auf die andere Art aber sehr attraktiv umgesetzt wurde. Man könnte das Album sogar als idealen Soundtrack der Horrorfilm Reihen Freitag der 13., Nightmare On Elm Street, Helloween, aber am besten würde es zum Friedhof der Kuscheltiere passen.
Wer sich vorstellen kann durch einen dicht bewachsenen und düsteren verzauberten Wald oder sich einer schwarzen Messe auf dem Friedhof anschließen würde, beides vorzugsweise zur Geisterstunde ist bei SKRYLLS mit dem Album „Songs About Life And Death“ genau an der richtigen Stelle und hat für beide Unternehmungen den perfekten Soundtrack gefunden.