Die Amis um Matt Harvey (Gesang, Gitarre) und Gus Rios (Schlagzeug), die beide in der DEATH- Tributeband LEFT TO DIE vertreten sind, arbeiten sich gemeinsam mit Robin Mazen (Bass) und Daniel Gonzalez (Gitarre) weiter in der DEATH- Diskographie vor. Diesmal ist der 1991er Überklassiker “Human” dran.
Es ist weiterhin ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite kann man das, was GRUESOME tun, als reine Kopie abtun, ohne das Original zu erreichen. Auf der anderen Seite – und das betonen die Jungs in jedem Interview – ist es ein Tribut an einen der größten Songwriter im Exrtreme Metal. Tatsächlich ist es verblüffend, wie nah die Band der “Human”- LP kommt – zumindest vom Sound her. Im Vergleich zu den früheren Alben, die sich mit den entsprechenden früheren Werken von Chuck befassten, geht man hier technisch wesentlich anspruchsvoller zu Werke. Die Band hat die nötigen Musiker, die es braucht, um dieses Niveau zu halten.
Hier klingt alles nach 1991: Von den Gitarren inklusive den Soli über dem Schlagzeug, den lyrics, dem heiseren Kreischgesang und natürlich dem Album-coverartwork. Selbst die Anzahl der Titel und die Spielzeit sind nahezu identisch. Die Qualität des Originals erreicht man allerdings zu keinem Zeitpunkt, das war aber bei den Vorgänger-Alben auch nicht anders. Das ist alles sehr kompetent vorgetragen aber wirklich hängenbleiben tun Fragmente der Songs erst nach mehreren Durchläufen.
Hervorzuheben wäre hier insbesondere die Gitarrenarbeit (Riffs, Soli, Melodien), die Songs wie “A Darkened Window”, “Frailty” oder “Shards” weit über den Durchschnitt halten. Und die am Ende eben doch dafür sorgen, dass man der Platte einen weiteren Durchlauf gönnt statt das Original aufzulegen. Aber auch das aussergewöhnliche Drumming des 2020 verstorbenen Sean Reinert wird hier sehr beeindruckend interpretiert.
Die Platte ist ein Tribut an Chuck Schuldiner und Sean Reinert und als einen solchen sollte man das Album auch bewerten. Auch wenn einem vieles vertraut vorkommt. GRUESOME haben mit ihren Mitteln das Beste draus gemacht und das kann man durchaus wertschätzen, egal, wie man zu dem Konzept steht. Denn hier ist die Liebe und die Leidenschaft in jeder Note zu hören.