Oha! Verwirrung: FUZZRIDERS spielen fuzzigen, manchmal leicht doomig-düsteren Stoner Rock und sind nicht zu verwechseln mit FUZZRIDER, die fuzzigen und gelegentlich düster-doomigen Stoner Rock spielen. FUZZRIDERS stammen zwar wie FUZZRIDER (ohne Plural-„S“ am Ende) aus dem sonnigen Süden; jedoch sind die erstgenannten Italiener bzw. Sizilianer, während letztere aus Athen kommen. Im Gegensatz zu ihren hellenischen Kollegen, die sich auf ihrem Debüt „Fuzzrider“ recht strikt am klassischen, 12-taktigen Blues orientieren, agieren Willi (Gesang), Cisko (Bass), Carrasco (Schlagzeug) und Bonettu (Gitarre) spontaner und experimentierfreudiger.
FUZZRIDERS gibt es seit 2017. Nachdem das Schreiben erster eigener Songs und das Proben erfolgreich verliefen, erschien 2020 die Debüt-EP der Band mit dem Namen „Fuzzriders“. Hiermit bewarb die Band sich beim Label Electric Valley Records, wo dieser Tage das erste reguläre Album, „I Like It“, erscheint.
Schon beim ersten Durchlauf fällt auf, dass FUZZRIDERS Lieder schreiben können. Diese bestechen durch klare Strukturen und durchweg gute Hörbarkeit. Richtig große Überraschungen gibt es dabei nicht: die Rhythmusgruppe arbeitet solide, die Gitarre agiert bluesig-moderat, ein auch beim längeren Kopfnicken angenehmes Tempo wird nie überschritten. Somit dürfte live das Ganze richtig zünden. Hoffe ich.
Denn, und auch das fällt beim ersten Hören schon auf, die Platte ist was für Schepper- und Proberaumsoundfetischisten. Die Gitarre ist sehr präsent und klingt stets warm und druckvoll, der Bass schiebt bei aller Dynamik immer mächtig vorwärts, das Schlagzeug ist viel zu leise- was schade ist, denn was Signore Carrasco hier klöppelt ist allemal hörenswert. Und dann ist da noch der Gesang. Der besticht durch charmanten süditalienischen Akzent, bleibt qualitativ jedoch öfter hinter der Arbeit der Instrumentalfraktion zurück. Auch das kann live ganz anders sein, auf Platte finde ich es bisweilen störend.