Prog Metal aus Südamerika hatte ich bisher noch nicht wirklich auf dem Schirm, die Platzhirsche in dem Genre kommen für mich ganz klar aus Amerika und Europa. Aber die Welt ist ja groß und sicherlich kann man überall gute Acts finden! Die talentierten Prog-Metaller MAESTRICK aus Brasilien und ihr neues Album „Espresso Della Vita: Lunare“ sind ein gutes Beispiel, dass Talent und Können sowie tolle Gäste wie Roy Khan (Ex-KAMELOT) und Tom Englund (EVERGREY) kein Garant für ein interessantes Album sind!
Die 78 Minuten lange Scheibe hat alleine zwei Longtracks mit 12 und 18 Minuten an Bord sowie unglaublich viele Einflüsse von Acts wie DREAM THEATER und SYMPHONY X und Musik von diversen Tim Burton Filmen. Dazu kommen noch multiple Einflüsse, aber dieser Prog Metal der „dudeligen“ Sorte trifft auf Filmmusical Soundtrack und damit schon recht anstrengend geraten! Diese musikalische Achterbahn ist gut gemacht, aber heillos überfachtet und lädt mich nicht ein sie abzuspielen, da es mich wirklich stresst. Die wenigen Abschnitte wo es mal geradliniger zugeht wie beim vier Minuten Kracher „Boo!“ gefallen dann. Das ist am Ende zu wenig, zudem auch „Boo!“ so viele Elemente und Stimmungslagen hat, dass ich auch zu kämpfen habe. Für das dritte Album einer motivierten Gruppe hätte ich mir etwas anderes vorgestellt! Am Ende habe ich wieder was gelernt: gute Musiker müssen keine guten Songwriter sein!