Logischerweise kennen wir alle FRANCIS ROSSI vornehmlich als Frontmann von STATUS QUO. Und jetzt ein neues Soloalbum? Ja und nein lautet die Antwort, denn die 17 (!!) Songs auf dem mit „The Way We Were Vol. 1“ mehr oder weniger bezeichnend betitelten Album sind (fast) alle von früheren Alben her bekannt. Lediglich eine Handvoll Stücke wie „Scary Mary“ (siehe Video) waren bisher unveröffentlicht. Weshalb also dieser „Zwitter-Quo-Output“, wobei auf dem Cover schon mit FRANCIS ROSSI OF STATUS QUO ein Werbehinweis für all diejenigen gegeben wird, die Francis nicht kennen sollten!? Ein kleines „Geschmäckle“ zum schnellen Geldverdienen bzw. einer Resteverwertung könnte dieser Scheibe also durchaus innewohnen, weshalb wir allerdings auch mal genauer hinschauen und vor allen Dingen -hören möchten!
Der Künstler selbst sagt in seiner bekannt selbstbewussten Art zu den Songs, dass diese neuen Versionen von Liedern, die hauptsächlich von STATUS QUO-Alben in den 2000sendern Jahren bzw. von seinem Solo-Album „One Step In A Time“ (2010) stammen, aufgrund von reduzierten Instrumentalisierung/Produktion, wie es von Demo-Songs halt bekannt ist, relaxter und deshalb genauso klingen, wie er sich das schon zu damaligen VÖ-Zeiten gewünscht hätte. Des Weiteren vereinen alle Lieder, dass Rossi sie gemeinsam mit seinem Freund BOB YOUNG geschrieben hat.
Bedenkt der Fan oder diese zuvor beschriebenen Informationen, hört er das Album bestimmt mit anderen Ohren! Mir persönlich ist das ehrlich gesagt recht egal, denn es handelt sich insgesamt halt um gute, melodische Boogie, Pop- oder Rocksongs, die Spaß machen und logischerweise immer noch nach STATUS QUO klingen, Rossis Stimme ist eben unverkennbar. Ich bin auch zugegebenermaßen kein ausgewiesener QUO-Experte, habe die Band allerdings schon fünf mal live gesehen und gefühlt dabei jedes Lied gekannt. Vieles klingt aber auch ähnlich, das ist eben bei SQ ganz einfach so, oder? Aber um diese Versionen miteinander zu vergleichen, reicht mein Fachverstand nicht aus, weil es sich eben auch nicht um die Klassiker aus den erfolgreichsten Jahren handelt, was ich positiv sehe. Bei uns läuft die Scheibe aber in der Küche oder im Auto unaufgeregt im Hintergrund, dafür ist sie nämlich bestens geeignet. Besser jedenfalls als das mir eine Spur ZU seichte Counrty-Album mit HANNAH RICKARD „We Talk Too Much“ aus dem Jahr 2019. Für eingefleischte STATUS QUO- und F. ROSSI-Fans dürfte diese Platte also sehr interessant sein!
Hier abschließend die Songauswahl von „The Way We Were Vol. 1“, wobei ich persönlich einen zweiten Teil nicht unbedingt brauche:
– Gotta Get Up And Go
– Pennsylvania Blues Tonight
– Scary Mary
– You`ll Come `Round
– Tongue Tied
– Electric Arena
– I Don`t Wanna Hurt You Anymore
– If You Believe
– Talluah`s Waiting
– Money Don`t Matter
– Faded Memory
– Another Day
– Why I`m Walking
– Load On My Mind
– Strike Like Lightning
– Can`t Change The World
– Life Has Changed