MIDNIGHT-Mastermind und Studio-Eremit ATHENAR hat da eine Botschaft für euch: „Some of these tunes you may have heard, some you may have not. So please, do yourself a favor and check out the original versions… if you want to transform into a total fucking slimebag that is!“ Folgte man dieser Logik, so gehörten Wagner-Opern schlicht verboten. Allerdings ist es auch zu spannend, mal in den Kopf eines musikalischen Irren einzutauchen und herauszufinden, wo der gute Herr die Inspiration für seinen rotzigen Radau so her hat.
„Steel, Rust And Disgust“ begibt sich also auf den schmalen Pfad eines (überwiegend) Tribut-Albums, dass den weitestgehend lokalen Heroen von ATHENARs musikalischer Frühprägung huldigen soll. Obendrauf gibt es mit „Cleveland Metal“ und dem Titeltrack noch zwei Eigenkompositionen. MIDNIGHT kommt aber auch bei diesem riskanten Unterfangen nicht ins Stolpern. Gerade, weil es gelingt den Spirit der Originale einzufangen und in den heißgeliebten MIDNIGHT-Sound zu transformieren. Ergebnis: „Steel, Rust And Disgust“ huldigt den Originalen in Sachen Spirit und Drive und wird daher reichlich abwechslungsreich, klingt aber trotzdem auch am Stück komplett nach MIDNIGHT. „Child Eaters“ der RUBBER CITY REBELS ist da das perfekte Beispiel. Klingt die morbide Nummer im Original recht lakonisch und mit reichlich Zynismus runtergerockt, so wird die Nummer im MIDNIGHT-Stil zu einem Biest, das aus euren Boxen gespuckt wird und gerade die reichlich anstößigen Lyrics mit Genuss feiert. Großartig. Gebt euch die Platte, entdeckt die Originale. Ob man dann so durchgeknallt endet wie ATHENAR, sei dahingestellt – aber den Versuch ist es wert.