GRAVE SPEAKER – RAYS OF THE EMERALD SUN

Artist

Grave Speaker

Albumtitel

Rays Of The Emerald Sun

Genre

Doom

Massachusetts, einer der hierzulande weniger bekannten Bundesstaaten im Nordosten der USA. Was ich darüber weiß: wurde von den BEE GEES besungen, bevor sie Disco machten (1969), ist zum großen Teil bewaldet, und seit 2023 Heimat des Ein-Mann-Doomprojektes GRAVE SPEAKER. Hinter diesem Namen verbirgt sich John Steele, den versierte Hörer noch als Sänger und Gitarristen von HIGH N‘ HEAVY kennen könnten. Diese Band war stark im kiff- und patchoulischwangeren Dunstkreis des psychedelischen 70er-Fuzzrock verwoben, und bloß, weil‘s die Kapelle nicht mehr gibt, so dachte sich Mr Steele wahrscheinlich, hör‘ ich nicht auf mit Musik. Daher erscheint dieser Tage nach dem Debüt „Grave Speaker“ (2023) seine zweite Soloplatte. Und wer bei deren Titel, der irgendwie nach DIO oder BLIND GUARDIAN klingt, zusammenzuckt, weil er Keyboards, Zwitschergesang und Lieder über Zwergen und Zauberer unterm Regenbogen im Elfenwald befürchtet, sei beruhigt: Nichts dergleichen gibt‘s auf „Rays Of The Emerald Sun“.

Was es hier gibt, ist aus (ur-) alten Zeiten bekannt: recht lange, live endlos ausdehnbare, bluesige Songs. Behäbige Rhythmen; generiert durch dröhnende und stellenweise verzerrte Bässe und dumpf wummernde Kessel. In moderatem Tempo vorgetragene Gitarren, Hammondorgeln (beim Rausschmeißer „Tower“) und distant-fuzzigen Gesang. Alles klingt nach live im Studio eingespielten Aufnahmen, was dem Album eine angenehme Wärme verleiht und es auch ohne den Genuss bewusstseinserweiternder Würzkräuter zum Hörvergnügen macht. Wenn man es langsam mag und auf den Zeitlupensound von z.B. ELECTRIC WIZARD oder EARTHRIDE steht. „Rays Of The Emerald Sun“ besticht durch seine wirklich tolle Atmosphäre, nicht durch Originalität. Wer die genannten Bands mag oder auch ACID KING oder die Überväter von SLEEP liebt, hat hieran sicher eine Menge Spaß. Einzelne Titel wie z.B. „Chosen One“ oder „End Of Time“ würden auch den Soundtrack diverser 70er-Bikerfilme zu Ehren gereichen- wer hiermit nicht viel anfangen kann, findet bei diesem Album vermutlich wenig Spannendes.

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Infos

Release

16.05.2025

Laufzeit

34:32 Minuten

Label

Electric Valley Records

Fazit
Als Fan von  HIGH N‘ HEAVY freue ich persönlich mich natürlich riesig über „Rays Of The Emerald Sun“ und rate dazu, mit etwas Zeit an diese Platte ranzugehen. Weil sie ihr Potenzial nicht gleich beim ersten Durchlauf offenbart. Aber dann echt zündet!
10
von 15
Interessant
Doom Shall Rise!