Nach dem selbstbetitelten und im Underground gut angekommenen Debüt aus dem Jahr 2023 stehen die Herren Grewe (Ex-MORGOTH, ASINHELL), Johansson (RIPSPREADER, Ex- BONE GNAWER und zig andere Bands/Projekte), Rudin (DEAD SUN, DEHUMANAUT) und Stuvemark (CONSUMPTION, FRACTURED) nun mit ihrem zweiten Album auf der Matte.
Auch auf dem neuen Album gibt es Old-School Death Metal zu hören, wie er Anfang der 90er Jahre mächtig Staub aufgewirbelt hat. Hier ein bisschen USA, dort ein bisschen Schweden und Niederlande, dazu ein paar Thrash-Salven sowie melodische Gitarrensoli. Das sind die Hauptzutaten, ergänzt werden sie durch starke Refrains, klasse Riffs und ein Songwriting, das im Ohr bleibt.
Am stärksten sind LEPER COLONY immer dann, wenn sie mit Schmackes durchs Gebälk knattern wie bei dem hervorragenden Opener „Facing The Faceless“ und dem harten „Master´s Voice“. Doch auch „The Age Of Insanity“, dass mit einigen breaks zersetzt wird, kann punkten. „Flesh To Rot To Ashes“ nagelt dann mit den fiesen Gitarren alles nieder, im Refrain erinnert man jedoch auch an alte MORGOTH und das erneut melodische Solo setzt Kontraste.
In der zweiten Albumhälfte lasen es die Jungs dann etwas gemächlicher angehen. „Realm Of Madness“ und „Those Of The Morbid Inclination“ setzen beide auf schwere Riffs und sind im Midtempo angesiedelt. Dadurch klingen die Songs atmosphärischer, was jedoch zu Lasten der Eingängigkeit geht. „Apocalypse Whore“ nimmt dann wieder etwas mehr Tempo auf, kracht aber nicht durchgehend mit vollem Tempo durch die Botanik. „Creature From The Deep“ kommt mit leicht vertrackten drumming, einem Midtempo-Konstrukt und starken vocals samt stimmigen Refrains daher und das ungewöhnliche weil sehr melodische „A Story In Red“ schließt ein Album ab, das keinen Originalitätspreis gewinnt, das aber intensiv an die frühen 90er erinnert, als starke Alben im Monatsrhythmus erschienen.