Diese Welt wäre ein deutlich besserer Ort, wenn alle auf mich hören würden. Friede bei den Menschen und unter den Tieren, Freibier für alle und sehr gute Musik. Wie sagte der Onkel damals zu VERHEERERs letzter Platte „Monolith“: „VERHEERER bringen viel mit, was eine höhere Wertung möglich gemacht hätte. Jedoch finden Gesang und Musik nicht in dem Maß zueinander, wie es in meinen Ohren dienlich wäre.“ Und jetzt hört euch mal „Urgewalt“ an.
Spätestens jetzt solltet ihr mit unbeschuhten Füßen in einer Ecke eures Domizils liegen, denn der Albumtitel „Urgewalt“ sollte besser wörtlich genommen werden. Mit dem Titeltrack und „Hail Mary“ bekommt ihr noch eine ernsthafte Warnung mit der Alarmsirene, aber spätestens das unheilige Trio aus „Grabenwurm“, „Totenvolk“ und „Lungs“ zerfetzt eure labbrigen Körper. Was ein brutaler Batzen Radau, geboren aus Wahnsinn und Verzweiflung! Der Erste Weltkrieg als zentrales Thema der Platte passt da tatsächlich perfekt. Angst vor ewiggestriger Schützengrabenromantik und deutschtümelnden Dolchstoßunsinn braucht ihr übrigens keine haben. VERHEERER zeigen gerade auch, aber nicht nur, in den sozialen Medien klare Kante gegen braunsumpfiges Gedankengut. Das melancholisch finstere „Kriegstreiber“ zum Abschluss von „Urgewalt“ lässt einen diese Haltung auch noch einmal nachfühlen und steht damit in der langen Linie von Anti-Kriegs-Epen wie „War Pigs“ oder „One“. Die Platte läuft noch immer nicht bei euch? Ja habt ihr denn gar nix gelernt?! Ihr solltet doch auf den Onkel hören!