SpiritWorld – Helldorado

Artist

SpiritWorld

Albumtitel

Helldorado

Genre

Country Thrash Metal

SPIRITWORLD aus Las Vegas, Nevada, sind zurück mit ihrem neuen und inzwischen 3. Machwerk, das auf den klangvollen und richtungsweisenden Titel „Helldorado“ hört. Der Frontmann Stu Folsom hat die Band 2020 ins Leben gerufen. Folsom ist nicht nur Musiker, sondern auch Autor, und die Musik von SPIRITWORLD geht Hand in Hand mit Folsoms Texten. Die ersten beiden Alben waren Soundtracks zu seinem Buch Godlessness, einer Reihe von Lovecraft’schen Horrorgeschichten, die in einem fiktiven alten Westen spielen. Die Texte des vorliegenden Albums sollen schon mal einen Einblick in die neuesten lyrischen Ergüsse von Folsom geben, das gerade in der Entstehungsphase ist. An Kreativität mangelt es also nicht, was auch die abgedrehten Videos inkl. passender Kostümierung bezeugen. Aber kann auch die dazugehörige Vertonung überzeugen?

Von Anfang an ist man in einer Atmosphäre gefangen, in der Western und Country-Musik auf mal mehr, mal weniger harten Metal treffen. Ein Schelm, wer jetzt spontan denkt „Moment, das gab es doch schon mal?!“ und VOLBEAT aus der Referenzschublade zieht. Dieser Vergleich ist nicht von der Hand zu weisen, aber man kann SPIRITWORLD auf keinen Fall unterstellen, dass hier blind abgekupfert wird, denn dafür geht die Band definitiv zu eigenständig vor. Das Album ist abwechslungsreich und die verwendeten Stilelemente sind vielfältig. Der Opener „Abilene Grime“ lässt erstmal durch den Einstieg mit durchaus groovigen Countrygitarren aufhorchen, bevor es nach rund 2 Minuten mit einem wunderbaren SLAYER-Gedächtnisriff dem Song einen komplett anderen Drive gibt – Gangshouts inklusive. Der Kopf nickt unweigerlich mit und es macht einfach Spaß. Auch das darauf folgende Stück „Waiting On The Reaper“, was für mich das Albumhighlight darstellt, weiß durchaus zu überzeugen und stürmt den Saloon direkt ohne Vorgeplänkel. Nur leider ist es das danach für meinen Geschmack auch schon fast gewesen und Songs, wie „Prayer Lips“ empfinde ich schon eher als (sehr) unangenehm.

Auf Albumlänge funktioniert „Helldorado“ für mich leider nicht, aber einzelne Stücke auf einer Playlist bei der nächsten Grillparty oder beim sommerlichen Cruisen Richtung Sonnenuntergang kann ich mir durchaus spaßig vorstellen, man sollte nur keine Langzeitwirkung erwarten. Was auf Dauer wirklich ermüdend ist, ist der monotone Gesang, der mir irgendwie recht starke White Zombie-Vibes gibt. Ein großes Plus sind die teilweise doch fetten Gitarrenriffs, die ordentlich braten, auch wenn man permanent das Gefühl hat, genau dieses Riff schon mal gehört zu haben.        

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Infos

Release

21.03.2025

Laufzeit

28:38 Minuten

Label

Century Media

Fazit
Vertonter Spaghetti-Western, der nur phasenweise für Spannungsmomente sorgt.
9
von 15
Solide
Autor
.