Ein eher schlecht gezeichnetes Cover auf dem ein Typ zu sehen ist, der ein D.R.I. Shirt trägt, ein S.O.D. Tattoo auf dem Oberarm hat und eine Bierflasche in der Hand? Count me in!
SPOILED aus Italien waren mir bisher unbekannt, die eher dürftigen Veröffentlichungen (eine EP, ein Demo und zwei Singles) liefen an mir vorbei. Mit dem hier vorliegenden Album sollte sich das aber ändern, und nicht nur bei mir. 15 Songs bei etwas mehr als 26 Minuten Laufzeit sollte jedem klar machen das hier nicht mit der feinen Klinge operiert wird. Es gibt die grobe Kelle, eher selten wird die zwei Minuten Marke pro Track überschritten, und so ziemlich alles wird hier auf das absolut Nötigste reduziert. Und das klingt einfach nur geil!
Natürlich wird hier den großen Vorbildern D.R.I., S.O.D. oder auch MUNICIPAL WASTE gehuldigt, das halten SPOILED auch gar nicht hinterm Berg. „Collapse“ besticht aber durch eine enorme Spielfreude an eben solchen 90 Sekunden Granaten, die ohne jeglichen Firlefanz daherkommen. Interessant wird das Ganze durch den Umstand, dass Frontmann Danny Boy mich phasenweise an LG Petrov von ENTOMBED in der „Wolverine Blues“ Zeit erinnert. Passt bei SPOILED jedenfalls wie Arsch auf Eimer.
Nicht jeder Song auf „Collapse“ ist nun pures Gold, soviel gehört auch zur Wahrheit. Aber die vier Italiener schaffen es mit kleinen Einfällen Abwechslung in die Stücke einzuarbeiten. Mal sind es Gangshouts, mal eine Tempovariation (auch wenn größtenteils das Gaspedal komplett durch gedrückt wird) oder eben ein Song wird auf italienisch eingesungen.
Die halbe Stunde vergeht wie im Flug, wobei die Platte als Ganzes überzeugt ohne dass ein einzelnes Stück krass hervorsticht. Die Produktion ist dem Sound angemessen, etwas räudig aber trotzdem druckvoll. Ich hoffe mal dass SPOILED mit „Collapse“ durchstarten können. Meinen Support haben sie auf alle Fälle!